Die Anbetung der Hirten, mit der Lampe.

Details

Bartsch 45; White/Boon 45/I (von II); Nowell-Usticke 45/I (von III).
Provenienz:
Sammlung H. Danby Seymour, London, verso mit dem Stempel (Lugt 176).

Beschreibung

Exzellenter, klarer Druck von hoher Brillanz und Durchsichtigkeit. Mit der weißen Stelle am Oberrand über der gehörnten Kuh, die frühe Drucke auszeichnet. Die Platte wurde sorgfältigst reingewischt. Mit einem winzigen Rändchen um die Plattenkante, in der oberen rechten Ecke bis auf den Darstellungsrand geschnitten. Selten so schön.
Die Radierung gehört zu einer Folge von insgesamt sechs Blättern, die allesamt Szenen aus der Kindheitsgeschichte Jesu behandeln. Der spontane und scheinbar flüchtige Duktus der Radiernadel harmonisiert ausgezeichnet mit der Schlichtheit und Intimität der dargestellten Szene. Rembrandt vermeidet jegliche Überhöhung. Würde nicht die Anordnung von Mutter und Kind auf eine traditionsreiche biblische Darstellung verweisen, könnte man auch an eine Szene aus einem Bauerngenre denken. Doch gerade die schlichte Auffassung verleiht der Darstellung ihre intensive Ausdruckskraft. Mit der meisterhaften Inszenierung der spürbaren, inneren Anteilnahme der Figuren am Geschehen weist sich Rembrandt als herausragender Schilderer von verinnerlichten, gefühlsbetonten Situationen aus.
Verso in den oberen Ecken mit Montageresten. In sehr gutem Zustand.