Künstler

Giovanni Battista Piranesi

1720 Venedig – Rom 1778

Giovanni Battista Piranesi beginnt eine Ausbildung zum Architekten zunächst bei seinem Onkel, die er bei dem Architekten Giovanni Scalfarotto fortsetzt, der ihn vor allem im Fach der Architekturzeichnung unterrichtet haben soll. 1740 reist Piranesi im Gefolge des venezianischen Gesandten beim Heiligen Stuhl, Marco Foscarini, nach Rom, wo er die römische Baukunst studiert und in den Werkstätten der Architekten Nicola Salvi und Luigi Vanvitelli mitarbeitet, doch ergibt sich keine Möglichkeit einer Tätigkeit als eigenständiger Architekt.
Er lässt sich stattdessen bei Giuseppe Vasi zum Radierer und Kupferstecher ausbilden und veröffentlicht 1743 sein erstes eigenes Stichwerk: Prima parte di Architettura e Prospettive – eine Folge von zwölf Ansichten mit Rekonstruktionen des antiken Rom. Nach den berühmten Carceri folgen 1745 mit den Varie Vedute di Roma Antica e Moderna Ansichten vom antiken und modernen Rom. Nach einem längeren Aufenthalt in Venedig fertigt er seit 1748 weitere Folgen der Vedute an, mit denen er für lange Zeit das Bild der Stadt prägt. Seinen Ruf als Archäologe begründen die 1756 in vier Bänden erschienene Antichità romane. 1761 richtet er sich eine eigene Werkstatt mit Druckerei im Palazzo Tomiti ein, wo er seine Werke nun selbst verlegt. Die Neugestaltung von S. M. del Priorato 1764 ist Piranesis einziger Bau, den er als Architekt ausführt.
Im letzten Lebensjahrzehnt sind seine Werke Diverse maniere d’adornare i cammini (1769) und Vasi, candelabri, cippi, sarcophagi, tripodi, luzerne ed ornamenti antichi (1778) von nachhaltigem Einfluss vor allem auf die englische Villenarchitektur und deren Innenausstattung. Zwei Monate vor seinem Tod erscheint mit den „Différentes vues de Paestum“ noch einmal eine archäologische Publikation.

Werke