Albrecht Dürer

Samson tötet den Löwen

Details

Bartsch 2; Meder 107 c (von g); Schoch/Mende/Scherbaum 127 c (von g).

Provenienz:
Verso ein nicht identifizierbarer Sammlerstempel „Doppelkreis mit Initialen“ in Rotbraun;
Privatbesitz, USA;
Art Gallery Pasquale Iannetti, San Francisco, 13. Dezember 1985.

Beschreibung

Guter, wirkungsreicher und schwarzer Druck, der aufgrund des Wasserzeichens um 1580 zu datieren ist. Die Schnittlücke in der Bergkontur, im Schwanz des Löwen und im Stein unten rechts gut erkennbar. Mit der Lücke im Monogramm und dem Wurmloch im Gürtelbund wie für einen C-Zustand gefragt. Bis an die breite Einfassungslinie geschnitten, teilweise mit noch einem feinen Rändchen um diese.
„Samson tötet den Löwen“ zählt heute zu den bedeutendsten Einblattholzschnitten der ersten Jahre nach Albrecht Dürers erster Italienreise von 1494 bis 1495 und bildet im Aufbau das Gegenstück zum etwa zeitgleich entstandenen „Ercules“ (S/M/S 105). Die Szene wird im Alten Testament geschildert (Richter 14,5-6); auf dem Weg zur Brautwerbung nach Timna wurde Samson von einem Löwen angefallen, doch der Geist Gottes kam über ihn und er zerriss den Rachen der niedergerungenen Bestie mit bloßen Händen. Der Held Samson, der dazu bestimmt war, die Israeliten von der Herrschaft der Philister zu befreien, galt im Sinne der mittelalterlichen Typologie als Präfiguration Christi in seiner Rolle als Sieger über Satan. Dürer zeigt Samson in einem historisierenden Kostüm und setzt das Geschehen in mythische Ferne. Das Hemd mit weiten, flatternden Ärmeln, darüber ein ärmelloser Rock mit einer kostbaren Agraffe, erinnert an die Mode des frühen 15. Jahrhunderts. – Kleinere, sorgsam geschlossene Einrisse an den Kanten. Die obere linke Ecke hinterlegt und mit einem schwachenTuschefleck. Horizontale Hängefalten, diese recto nicht sichtbar, für die Größe des Blattes sehr gut erhalten.

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