Albrecht Dürer

Samson tötet den Löwen

Details

Bartsch 2; Meder 107 a-b (von g); Schoch/Mende/Scherbaum 127 a-b (von g).

Provenienz:
Verso mit einem nicht indentifizierten Sammlerstempel „R mit Pfeil“ (nicht bei Lugt);
rückseitiger, handschriftlicher Sammlervermerk in Bleistift „July 1901-G.R.W.-ly“.

Beschreibung

Prachtvoller, wirkungsreicher und tiefschwarzer Frühdruck, der bereits vor 1504 abgezogen wurde. An den Rändern die Druckfarbe vereinzelt minimal verwischt. Die Schnittlücke in der Bergkontur, im Schwanz des Löwen und im Stein unten rechts gut erkennbar. Jedoch vor der Lücke im Monogramm und dem Wurmloch im Gürtelbund, was auf einen frühen a-b Zustand schließen lässt. Auf die Einfassungslinie geschnitten, rechts oben und unten ist nur noch ein feines Rändchen sichtbar.
„Samson tötet den Löwen“ zählt heute zu den bedeutendsten Einblattholzschnitten der ersten Jahre nach Albrecht Dürers erster Italienreise von 1494 bis 1495 und bildet im Aufbau das Gegenstück zum etwa gleichzeig entstandenen „Ercules“ (SMS 105). Die Szene wird im Alten Testament geschildert (Richter 14,5-6); auf dem Weg zur Brautwerbung nach Thimnath wurde Samson von einem Löwen angefallen, doch der Geist Gottes kam über ihn und er zerriss den Rachen der niedergerungenen Bestie mit bloßen Händen. Der Held Samson, der dazu bestimmt war, die Israeliten von der Herrschaft der Philister zu befreien, galt im Sinne der mittelalterlichen Typologie als Präfiguration Christi in seiner Rolle als Sieger über Satan. Dürer zeigt Samson in einem historisierenden Kostüm und setzt das Geschehen in mythische Ferne. Das Hemd mit weiten flatternden Ärmeln, darüber ein ärmelloser Rock mit einer kostbaren Agraffe, erinnert an die Mode des frühen 15. Jahrhunderts. – Papier minimal nachgedunkelt, im Bereich des Himmels rechts etwas berieben, rechts oben eine schwache Faltspur. Kleinere Randmängel und eine geglättete Mittelfalte verso. Rückseitig mit Resten von früherer Montierung, ansonsten sehr gut erhalten.
In diesem frühen Druckzustand sehr selten!

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