Künstler

Victor Vasarely

1908 – Paris – 1997

Der 1908 in Pécs geborene und 1997 in Paris verstorbene Künstler gilt als einer der führenden Vertreter der optischen Kunst. Als Sohn einer ungarisch-französischen Familie wuchs er in Ungarn auf, wo er sich der von Sándor Bortnyik gegründeten Werkstatt Mühely anschloss, einer Akademie, die die Ideen des Bauhauses weiterführte. Im Alter von 22 Jahren zog Vasarely nach Paris und arbeitete dort als prominenter Grafikdesigner, wobei er gleichzeitig die Möglichkeiten der optischen Täuschung und der sogenannten „inneren Geometrie“ erforschte. Seine erste ernsthafte Anerkennung in der Kunstwelt erhielt er nach drei aufeinander folgenden Ausstellungen in der Galerie Denise René (1944, 1946, 1949). In den frühen 1950er Jahren entwickelte er dann seinen ausgereiften Stil, in dem er einige seiner früheren Faszinationen für den Kubismus und die geometrische Abstraktion mit der Anziehungskraft des Designs verband. Darüber hinaus verfolgte Vasarely weitere Inspirationen, wie Kartografie, Astrophysik oder Gestaltpsychologie. Die Zeit Mitte der 1950er Jahre war wohl die entscheidendste in der Entwicklung von Vasarelys Karriere. Zu dieser Zeit führte er die ersten seiner zahlreichen öffentlichen Aufträge aus, wie die Dekoration der Universität in Caracas (1954), nahm an der Documenta in Kassel teil (1955, 1959; auch 1964, 1968) und vertrat seine theoretische Haltung im „Gelben Manifest“, in dem er die traditionell konzipierten Medien wie Malerei und Skulptur in Frage stellte. Der in Europa bereits von der Kritik gefeierte Künstler erlangte mit der Ausstellung „The Responsive Eye“ (1965) im Museum of Modern Art in New York neben Künstlern wie Jesús Soto, Bridget Riley, François Morellet und der Gruppe ZERO auch jenseits des großen Teichs große Bekanntheit. Später gründete der Künstler mehrere Institutionen, angefangen mit dem Vasarely-Museum in Gordes (1970-96), der Stiftung Vasarely (1976-1997) und den nächsten beiden Museen in Pécs (seit 1976) und Budapest (seit 1987). In jüngerer Zeit wurde Vasarely in einem Dialog mit Werken des finnischen Malers Matti Kujasalo gezeigt, die Ausstellung „Optical Paintings“ (2014-5) fand im Museum für moderne Kunst in Espoo statt. Seine Werke werden laufend in der ganzen Welt gezeigt, so zum Beispiel im Sara Hildén Kunstmuseum in Tampere, Finnland (2023), in der Galerie Fabian & Claude Walter in Zürich, Schweiz (2023) und in der Galerie d’arte Moderna e Contemporanea in Bergamo, Italien (2023).

Werke