Details

Die Echtheit der vorliegenden Arbeit wurde von Pierre Vasarely am 21.10.2014 bestätigt. Das Werk wird von der Fondation Vasarely, Aix-en-Provence in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Gemälde von Victor Vasarely aufgenommen.
Provenienz:
Sammlung Gunter Sachs.

Beschreibung

Die Ausstellung „The Responsive Eye“ im MOMA in New York, die 1965 mit 120 Werken von 99 Künstlern aus 15 Ländern unterschiedliche Positionen der aktuellen zeitgenössischen Kunst zeigt, verhilft auch der Op-Art zu einem internationalen Durchbruch. Zu sehen sind u. a. Arbeiten des Künstlers Victor Vasarely, der mit seinem Werk maßgeblich diese neue Kunstrichtung prägt. Beeinflusst von den Lehren des Bauhaus und des russischen Konstruktivismus, wendet er sich ab Mitte der 1950er Jahre vollständig von der Gegenständlichkeit ab. Bereits 1959 lässt er sich die „unités plastiques“ patentieren, jenes von ihm entwickelte, typische Modulsystem aus Formen und Farben, die zum Grundvokabular seines Werkes werden. Das 1970 entstandene Gemälde „Vaar“ gliedert sich in zwei Bildebenen: Vor dem schwarzen Hintergrund hebt sich ein mächtiger Kubus ab, der aus zahlreichen farbigen Quadraten zusammengesetzt ist und fast den gesamten Bildraum einnimmt. Die herausragenden Außenkanten stoßen oben und unten als Spitzen an den Bildrand. Die Komposition ist vom bunten Gitterwerk der gleichmäßig wiederkehrenden, kräftig leuchtenden Farbabfolgen der Quadrate beherrscht. Vasarely, der das Werk Kasimir Malewitschs bewundert, sieht in dessen Arbeit „Schwarzes Quadrat“ von 1913 einen Grundstein der geometrischen Abstraktion: „Die Fläche wies auf sich selbst zurück, die letztmögliche Abstraktion war erreicht.“ (s. Klaus Albrecht Schröder, Victor Vasarely, „Die Ikonologie der Geometrie“, S. 13) War bei Malewitsch das Quadrat noch als kosmisches Symbol besetzt, befreit es sich in der Op-Art als reines Formelement von jeglicher inhaltlicher Bedeutung. In Vasarelys Komposition werden zudem die Flächen der Quadrate mit Hilfe eines axonometrischen Koordinatensystems teilweise zu dreidimensionalen Kuben gesteigert, sodass ein perspektivischer Wechsel entsteht, der für das Auge den Eindruck einer fluktuierenden Bewegung hervorruft. Gesteigert wird dieses Spiel der wechselseitig hervorspringenden Würfel und Flächen durch den Standortwechsel des Betrachters, sodass die gewohnten, physikalischen Perspektiven ad absurdum geführt werden: „Sobald er (der Betrachter) sich aber bewegt, sobald er nach vorne geht, zurückschreitet oder an dem Bild vorbeiwandert, verändert es sich unaufhörlich, die emotionalen Schocks folgen einander ohne Unterlaß, und das Werk beginnt zu leben, sich visuell zu diversifizieren“ (op. cit. S. 16.).
Victor Vasarely zählt zu jenen von Gunter Sachs besonders geschätzten Künstlern, die er als Mitbegründer und Präsident des „Modern Art Museum München“ in den vielbeachteten Ausstellungen in der Villa Stuck seit 1967 dem Münchener Publikum zeigte.

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