Gustav Klimt

Stehender Mädchenakt mit Draperie nach rechts

Details

Von fremder Hand bezeichnet „NG 1721/“ unten rechts sowie „24“ unten links. Verso von fremder Hand bezeichnet „K 213“ sowie „41 51“.

Strobl 1571.

Literatur:
Glück, Gustav, Gustav Klimt. 10 Handzeichnungen mit einem Begleitwort, Wien 1922;
Bahr, Hermann, Gustav Klimt. 50 Handzeichnungen, Leipzig/Wien 1922.

Ausstellung:
Gustav Klimt. 1862-1918. Zeichnungen. Gedächtnisausstellung, Graphische Sammlung Albertina, Wien 1962, Kat.-Nr. 84;
Gustav Klimt. 1862-1918, Nassau County Museum of Art, Roslyn 1989;
Gustav Klimt. 100 Zeichnungen, Jahrhunderthalle Hoechst u.a. 1990-1997, Kat.-Nr. 41;
Gustav Klimt, Palazzo Strozzi, Florenz 1991/92, Kat.-Nr. 70;
Gustav Klimt, Patac Sztuki, Krakau 1992;
Centro Social y Cultural de la Fundación La Caixa, Lleida, 2008/09;
Galerie St. Etienne, New York 2017;
Neue Galerie Museum, New York 2018/19.

Provenienz:
Nachlass Gustav Klimt, recto mit dem Stempel (Lugt 1575);
Lafayette Park Gallery, New York;
Sammlung/Nachlass Serge Sabarsky, New York, 1987 bei Vorgenannter erworben;
Sammlung/Stiftung Vally Sabarsky, New York.

Beschreibung

• Reizender Frauenakt Klimts, der das Thema der Stehenden aufgreift
• Die geschwungenen Linien des Akts werden durch die Draperie besonders hervorgehoben und verstärkt
• Das Tuch weist ein für Klimt typisches Textilmuster mit Kreisen und Spiralen auf

Eine besonders reizvolle Aktdarstellung bietet diese Arbeit Klimts. Während die Frau ihren Körper von der Seite zeigt, schaut sie über die rechte Schulter zurück aus dem Bild. Die dadurch entstehende Drehung der Körpermitte verschafft der Gezeigten besonders geschwungene Körperlinien. Gustav Klimt hebt diese durch seine Strichführung hervor, die nahezu durchgehenden Umrisslinien betonen den Schwung des Körpers zwischen Kopf und Waden.

Ebenfalls wird die Linie des Models durch die Draperie hervorgehoben. Das Tuch, mit einem für Klimt typischen Muster aus Kreisen und Spiralen verziert, hält sich die Dargestellte vor ihren Körper. Vor diesem so detailreichen und dynamisierten Textil zeichnet sich der weiße Körper besonders reizvoll in seiner geschwungenen Flächigkeit ab. Zugleich verweist Klimt hier auf das alte kunsthistorische Motiv der Venus pudica, der schamhaften Venus.

Zwar ist das Model bereits von den Betrachtenden abgewandt, doch verstärkt das Tuch noch den Eindruck des Verbergens – und zugleich das Gefühl der Nacktheit. Gerade das Hinzufügen des Textils betont das Fehlen jeglicher Kleidung. Während andere Frauenakte Klimts aus der Zeit vor 1910 die Frauen als selbstbewusste Wesen zeigen, die sich und ihren Körper dem Maler zur Schau stellen, ist die hier Gezeigte von zarter und fragiler Schönheit. Klimt greift diese Komposition in der Zeit höchst selten auf. Neben einer weiteren Version mit Tuch sind sonst primär Nackte und sich Entkleidende bekannt, die Klimt mitunter als Verführerinnen inszeniert. Die hier gezeigte Erotik indes ist eine subtilere: Hier erwischen wir gerade unvorbereitet eine Venus im Bade, eine Schönheit im Boudoir.

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