Künstler

Franz Anton Maulbertsch

1724 Langenargen/ Bodensee – Wien 1796

Nach einer ersten Ausbildung bei seinem Vater Anton tritt Franz Anton Maulbertsch 1739 in die Akademie in Wien ein; dort nimmt er zunächst 1740 und 1741 erfolglos an den Zeichenwettbewerben teil, doch erringt er 1750 mit einer Allegorie auf die Akademie den ersten Preis. Gleichzeitig entstehen erste Altargemälde, in denen er Anregungen venezianischer Künstler – vermittelt durch Druckgraphik – und süddeutsch-österreichischer Künstler, insbesondere Paul Trogers verarbeitet. Seine späteren Altargemälde zeichnen sich durch die expressive Synthese von venezianischem Kolorit und Rembrandts Helldunkel aus.
Sein erster großer Auftrag 1752/53 für die Fresken in der Wiener Piaristenkirche zeigt bereits Maulbertschs eigenständigen Stil – dynamisierte Figurengruppen von großer Expressivität beherrschen den Heiligenhimmel und werden zum charakteristischen Merkmal seines Stils. Es folgt eine steile Karriere mit zahlreichen großen Aufträgen im Sakralbereich, die Maulbertsch mit Hilfe einer gut organisierten Werkstatt bewältigt. In den folgenden Jahren ist er neben Österreich (Heiligenkreuz-Gutenbrunn, Schwechat) vor allem im heutigen Mähren (Nikolsburg, Kremsier, Klosterbruck) und in Ungarn tätig (Sümeg, Györ, Pápa, Szombathely). In ihnen wird das expressive und koloristische Element noch stärker betont, gleichzeitig vollzieht Maulbertsch seit etwa 1770 einen Wandel zum Barockklassizismus, wie ihn die späten Fresken in Waitzen, Raab und Innsbruck zeigen.