Details

Entwurf für eine Tapisserie für die Manufacture de Beauvais.
Das Werk ist im Archiv der Fondation Hartung-Bergman, Antibes, registriert und wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Arbeiten von Hans Hartung aufgenommen.

Provenienz:
Polígrafa Obra Gràfica, Barcelona;
Galeria René Metras, Barcelona, verso mit Stempel; Privatsammlung, Italien.

Beschreibung

• Besonders klar strukturiertes Werk aus den wichtigen 1960er Jahren
• Prägnante Reduzierung der Farbigkeit auf Schwarz-Weiß
• Hartung ist als deutsch-französischer Künstler einer der bedeutendsten Vertreter des internationalen Informel

„Eine einfache Linie – heftig, aufbrausend, gesträubt, berstend oder ruhig regelmäßig, gleichmäßig – übersetzt, was wir fühlen. Sie korrespondiert mit unserem Leben.“ Hans Hartung

Alles fängt an mit einem Gewitter. Die Familie Hartung versammelt sich in ihrer Leipziger Wohnung im Flur, weit weg von den Fenstern. „Ich muss damals etwa acht Jahre alt gewesen sein“, erzählt Hans Hartung. Der kleine Junge hält es im Flur nicht aus, rennt zum Fenster, reißt die Vorhänge auf, bestaunt die Blitze, die Zacken in den schwarzen Himmel ätzen. Reflexartig schlägt er ein Schulheft auf, nimmt einen Stift, zeichnet. „Dadurch bannte ich den Blitz, mir konnte nichts mehr passieren, wenn mein Strich der Schnelligkeit des Blitzes folgte.“

Hartung wird zum Meister des Striches, der schnellen Linie. Er zählt zu den Wegbereitern und wichtigsten Vertretern der europäischen Informel-Bewegung und der Nouvelle École de Paris. Er malt, zeichnet, lithografiert, bearbeitet die Leinwände mit Aerosolsprays, Griffel und Kratzer. Seine Untergründe bestehen aus Leinwand, Papier, oder eben Barytkarton, ein hellweißes Papier mit hochglänzender Beschichtung.

Hartung setzt diesen mineralisierten Untergrund häufig ein, denn der Oberflächenglanz verstärkt die Kontraste und die Intensivität der Farbe, hier Schwarz. Auf dem präparierten Untergrund trägt Hartung die schwarze Acrylfarbe mit verschiedenen Pinseln in feinen Strichen auf. In der hier vorliegenden Arbeit aus dem Jahr 1967 erzeugen die unterschiedlich breiten Linien und Überlagerungen eine dynamische Komposition. Die variierende Dichte des Farbauftrags bewirkt eine ausgewogene bildinterne Spannung und Tiefenwirkung.

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