Blumenstillleben mit Mohnstrauß

Details

Pasqualucci G 345.

Ausstellung:
Max Peiffer Watenphul, Galleria del Cavallino, Venedig 1948.

Provenienz:
Privatsammlung, Hessen;
Privatsammlung, München.

Beschreibung

Seit Anfang der 1930er Jahre lebt Peiffer Watenphul in Italien, kehrt jedoch 1941 aus finanziellen Gründen nach Deutschland zurück und nimmt, als Nachfolger von Johannes Itten und auf Vermittlung von Georg Muche, eine Stelle an der Fachschule für textile Flächenkunst in Krefeld an. Von hier aus besucht Peiffer Watenphul mehrfach Oskar Schlemmer in Wuppertal. Nach der kriegsbedingten Zerstörung seines Ateliers verbringt er den Sommer 1943 in Wien, unterrichtet dann an der Kunstgewerbeschule in Salzburg. 1946 erhält er als Deutscher keine Aufenthaltsgenehmigung in Salzburg mehr und zieht wieder nach Italien, wo er die nächsten zwölf Jahre bei seiner Schwester in Venedig lebt.
Während dieser Zeit entwickelt Peiffer Watenphul eine eigene lyrisch-arkadische Bilderwelt, dessen Hauptthemen er in seiner Umgebung findet: Er malt vor allen Dingen südliche Landschaften, Stadtansichten von Venedig und immer wieder sommerliche Blumensträuße. Gerade in letzteren zeigt sich die besondere Ästhetik des Künstlers. Vor einem neutralen, hellen Hintergrund türmen sich im vorliegenden Werk die Blumen, sprengen im oberen Bereich förmlich den Rahmen des Bildformats. Der dichten Staffelung von verschiedenen bunten Blüten auf der linken Seite setzt Peiffer Watenphul rechts einen kompakten Strauß orangeroter Mohnblumen gegenüber. Es herrscht eine üppige, aber aufmerksam inszenierte Pracht. Es sind diese Kompositionen, die Peiffer Watenphul in Italien den Ruf eines „klassischen Romantikers“ einbringen. Dabei versucht er nicht, die Blumen botanisch exakt wiederzugeben, sondern ihre emotionale Reichweite einzufangen. So zeigt sich seine Kunst, wie Gustav René Hocke schreibt, als „Einheit von sicherem Geschmack, sensibler Tiefe und souveränem handwerklichem Können“.