Roter und gelber Mohn

Details

Mit einer Fotoexpertise von Professor Dr. Manfred Reuther, Klockries, vom 11.10.2023. Das Werk ist im Archiv von Professor Manfred Reuther unter der Nummer Nolde A-287/2023 registriert und dokumentiert.

Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland, seit Jahrzehnten in Familienbesitz.

Beschreibung

• Farbenprächtige Blumen sind das zentrale Motiv in Noldes Werk
• Blumenaquarelle entstehen ohne Vorzeichnung direkt vor dem Motiv in Noldes Garten
• Nolde wählt einen engen Bildausschnitt und holt die leuchtenden Blüten nah an den Betrachter heran

Sowohl einzelne Blumen als auch bunte Beete und ganze Gartengestaltungen sind in Noldes Schaffen ein zentrales Motiv. Geprägt durch den Blumengarten der Mutter im kleinen Dorf Nolde, lernt der Bauernsohn früh „die sprießenden, die blühenden, die leuchtenden“ Blumen schätzen, sie „blühten ihr und mir zur Freude“.
Nolde legt später an seinen ländlichen Wohnsitzen Alsen, Utenwarf und Seebüll Gärten an, die ihn zu seinen farbkräftigen Gemälden und virtuosen Aquarellen anregen.

Seine Blumenaquarelle malt Nolde im Garten, er bringt sie ohne Vorzeichnung direkt auf das Papier. Hier wählt er einen engen Bildausschnitt, holt die leuchtenden Blüten des Mohns nah heran und verzichtet auf einen definierten Hintergrund. Die einzelnen Blüten erstrahlen mit weit geöffnetem Kelch in prallen Farbtönen, sie überlappen sich kaum und haben Platz, sich voll zu entfalten. Dabei baut Nolde die Farben behutsam auf, legt viele Farbschichten übereinander. Mit dem farbgetränkten Aquarellpinsel zieht er die einzelnen leuchtendroten Blütenblätter nach und deutet die dunkle Tiefe der Kelche an. Er nutzt die dünnflüssige Konsistenz der Aquarellfarben, um auch die Transparenz einiger Blütenblätter anzudeuten.