Künstler

Eduard Bargheer

1901 Finkenwerder – Hamburg 1979

Eduard Bargheer wird 1901 auf der Elbinsel Finkenwerder bei Hamburg geboren und wächst mit 6 Geschwistern auf. Noch vor Beginn seiner Schulzeit weckt die zufällige Begegnung mit einer Malerin auf Finkenwerder seine Faszination für die Malerei und er beginnt mit Wasserfarben zu malen. 1911 besucht er mit seinem Vater erstmals die Hamburger Kunsthalle. Nach dem frühen Tod der Eltern wird der ältere Bruder Ernst zum Vormund. Auf dessen Wunsch hin geht Bargheer zunächst ans Hamburger Volksschullehrerseminar, beginnt jedoch parallel eine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule. 1924 entschließt er sich Maler zu werden und es kommt zum endgültigen Zerwürfnis mit seinem Bruder. Bargheer studiert an der Kunstschule von Gerda Koppel, nebenbei unterrichtet er zum Broterwerb als Privatlehrer. 1925 reist Bargheer erstmals nach Florenz, finanziert durch den Verkauf zweier Gemälde. Seine Liebe zu Italien begleitet ihn von nun an sein ganzes Leben. 1927 stellt er in der Hamburgischen Sezession aus, deren Mitglied der 1929 wird. Nachdem 1937 zwei seiner Aquarelle in der nationalsozialistischen Propaganda-Ausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt und Druckgrafiken aus der Hamburger Kunsthalle beschlagnahmt und zerstört werden, geht Bargheer 1939 ins Exil nach Italien und lebt ab 1947 in Forio auf Ischia. Erst 1950 kehrt er nach Deutschland zurück und lebt von nun im Winter in Hamburg, von Frühjahr bis Herbst auf Ischia. Bargheer wird 1957 Gastdozent an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, 1963 bis 1965 an der Hochschule der Künste Berlin. Ab den 1950er Jahren machen große Wanderausstellungen Bargheers Werk in Deutschland bekannt. 1955 und 1959 nimmt er an der documenta in Kassel teil. Zahlreiche Reisen führten den Künstler ab 1925 immer wieder nach Italien, aber auch nach Paris, Belgien, Holland, Dänemark und England sowie nach dem Krieg nach Griechenland, Spanien, Tunesien, Marokko, Ägypten, Mali und Senegal.

Bargheers Frühwerk steht unter dem Einfluss von Edvard Munch und des Expressionismus. 1936 lernt er Werner Gilles und Paul Klee kennen, seine Bilder werden in der Folge abstrakter und in ihrer Farbigkeit freundlicher. Insbesondere die südliche Landschaft wird zu seinem Hauptmotiv, die Harmonie von Farbe und Licht sein Hauptanliegen. Bargheers umfangreiches Œuvre umfasst Ölgemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Druckgraphik ebenso wie zahlreiche Mosaikarbeiten, Wandgemälde und Glasfenster für öffentliche Gebäude. Anlässlich seines 75. Geburtstages und aus Dankbarkeit für die großzügige Unterstützung, die er selbst in jungen Jahren erfahren hat, gründet Bargheer eine Stiftung, die Stipendien an junge Künstler vergibt. Am 1. Juli 1979 stirbt Eduard Bargheer in Hamburg. Seit 2017 zeigt das Bargheer Museum im Hamburger Jenisch Park sein Werk und betreut den Nachlass.

Werke