Details

Mit einer Fotoexpertise der Andy Warhol Foundation for the Visual Arts vom 7.2.2014 und einem Provenienz-Zertifikat von Christie’s, verso mit Etikett.

Ausstellung:
Andy Warhol: Men Only, Taglialatella Galleries, September 2014, mit Abb. im Online-Katalog der Gallerie.

Provenienz:
Estate of Andy Warhol;
Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, verso auf der Leinwand jeweils mit Stempel sowie der handschriftlichen Bezeichnung „SF“ und der Nummerierung „P050.685“;
Privatsammlung, USA.

Beschreibung

• Ausdrucksstarkes Porträt, typisch im quadratischen Format, voller Kraft und Körperlichkeit in Farbe und Pinselstrich
• Andy Warhol war der berühmteste Porträtmaler seiner Zeit mit Aufträgen aus aller Welt
• Infolge des berühmten Willy Brandt-Porträts von 1976 entsteht eine Serie von Porträts angesehener Persönlichkeiten im deutschsprachigen Raum

In den frühen 1960er Jahren begann Andy Warhol, meist nach Vorlagen aus Magazinen und Zeitungen, Berühmtheiten zu porträtieren. Mit dem Rückgriff auf Massenmedien, der Entwicklung seines eigenen flächig-plakativen Malstils und einer Farbästhetik, die der bunten Welt der Werbung entspringt, setzt Andy Warhol das Porträt wieder auf die Agenda der Malerei. Es entstehen Ikonen der jüngeren Kunstgeschichte wie „Marilyn“ und „Mao“. Im November 1979 zeigt das Whitney Museum in New York die Ausstellung „Portraits of the 70s“. Dies ist der endgültige Durchbruch, der Warhol zum begehrtesten Porträtmaler seiner Zeit macht. Bahnbrechend neu belebt er ein traditionelles Genre, indem er politisch und gesellschaftlich angesehene Zeitgenossen wie Stars aussehen lässt. Die Anfragen kommen aus aller Welt. In Andy Warhols fulminantem Werk stellen diese Auftragsarbeiten den Schluss und Höhepunkt seiner Karriere dar. Jede Leinwand ist in dem für Warhol typischen quadratischen Format angelegt und verbindet seine revolutionäre Synthese von Fotografie und kommerzieller Drucktechnik mit der Kraft und Körperlichkeit von Farbe und Farbauftrag. So auch beim Portait von „Mr. K.“. Doch wer war der Mann mit den bestechend blauen Augen, den Warhol hier vor einen diskret blaugrauen Hintergrund setzt ? Es handelt sich um den Düsseldorfer Wirtschaftsanwalt Herbert Friedrich Krüll (1929 -1996), der Anfang der 1980er Jahre gemeinsam mit seiner Frau Ursula zu den Socialites der Düsseldorfer Gesellschaft zählt. Eines Nachts weckt er seine Frau und verkündet: „Ich war bei der Galerie Hans Mayer und habe da Andy Warhol kennengelernt. Er malt mich, und dich auch!“ Noch 1980 entsteht so – wie immer nach Polaroids, die Warhol selbst anfertigt – das Portrait von Herbert Friedrich Krüll sowie das seiner Frau Ursula. Damit finden sich die beiden in bester Gesellschaft, denn im selben Jahr sind die Porträts des deutschen Unternehmers Michael Otto, des Modeunternehmers und Kunstsammlers Dolf Selbach sowie des Galeristen Hartmut Stöcker entstanden. Ausgelöst hatte diese Welle der Begeisterung das Portrait des damaligen Bundeskanzler Willy Brandt aus dem Jahr 1976. Bis heute ist es unübertroffen und die Handschrift Warhols bei jedem einzelnen dieser Portraits unverkennbar.

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