Details

Verso von fremder Hand bezeichnet mit „#11“.

Das Werk ist im „Sam Francis: Online Catalogue Raisonné Project“ unter der Archivnummer SF59-554 verzeichnet.

Provenienz:
Galerie d’Art Moderne, Basel;
Kunsthandlung Hermann Reichard, Wiesbaden;
Galerie Aenne Abels, Köln;
Privatsammlung, Deutschland, bei Vorgenannter ca. 1961 erworben;
Privatsammlung, Europa.

Beschreibung

• Besonders reizvolle Arbeit von großer Farbintensität und Dynamik aus dem begehrten Frühwerk
• Sam Francis wird beeinflussst vom abstrakten Expressionismus, wird zeitweise dem Informel und dem Tachismus zugeordnet und behält doch immer seinen eigenen Stil
• Seine Werke befinden sich heute in den renommiertesten Museen und Ausstellungshäusern weltweit, z.B. im Museum of Modern Art, New York, oder der Tate Modern, London

Sam Francis findet durch einen Flugzeugabsturz zur Kunst. 1944, bei einem langen Aufenthalt in einer Klinik zur Rekonvaleszenz, fängt er zu malen an. Zunächst beeinflussen ihn vor allem die Vertreter des abstrakten Expressionismus, darunter Mark Rothko, Arshile Gorky und Clyfford Still. Bereits Ende der 1940er Jahre entwickelt er seinen eigenen Stil und schon ab 1950 bestehen seine Bilder aus Farbtropfen und kleinteiligen Formen. Der wichtigste Impuls für diese Entwicklung wird das Reisen: Er besucht Asien und Mexico, lebt zeitweise in Paris, New York, Santa Barbara, Bern und Tokio. Diese Eindrücke, die gesehene und erlebte Umwelt, fließen in Francis’ Arbeiten ein und bestimmen sie: „Bei kaum einem ‚gegenstandslosen‘ Maler ist der Wirklichkeitsbezug so suggestiv wie bei Sam Francis. Jedes seiner Bilder ist bis zum Bersten angefüllt mit optischen Erlebnissen, mit visueller Erfahrung, ist getränkt mit der Sichtbarkeit der Welt.“ (Wieland Schmied in: Ausst.-Kat. „Sam Francis“, Kestner Gesellschaft, Hannover 1963, S. 12).

Charakteristisch für seine Kunst ist die Ausschnitthaftigkeit. Die Bildränder begrenzen die abstrakten Kompositionen nicht, sondern verweisen auf ein größeres Ganzes. Die Farbe scheint in die Ränder zu drängen und über sie hinaus zu fließen, im Zentrum des Blattes hingegen lässt er offene Stellen zu. Ein weiterer Besuch in Japan im Jahr 1957 führt zu einer noch kühneren Verwendung des weißen Raums und einer zunehmend asymmetrischen Komposition.

Die vorliegende Gouache von 1959 gibt einen Einblick in den dynamischen Entstehungsprozess: Stehend über das Bild gebeugt, tropft, schüttet oder spritzt der Künstler die Farbe auf das Papier, lässt die Gouache in unterschiedlich starken Rinnsalen auf dem Malgrund ineinanderfließen, sich zu teilweise großen Farbklecksen mischen. So entsteht eine spontane, äußerst dynamische Komposition, die durch die Reflektion und Intervention des Künstlers gebändigt wird. Die hier vorliegende Arbeit ist ein besonders schönes und ausgereiftes Beispiel für die pulsierende Lebendigkeit und beeindruckende Farbintensität von Francis‘ Arbeiten aus dieser Zeit.

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