Jean Dufy

„Montmartre, vue depuis l’atelier de Jean Dufy“

Details

Verso altes Keilrahmen-Etikett, handschriftlich nummeriert „105 C“ und bezeichnet.
Mit einem Zertifikat mit der Nummer 4224 von Jacques Bailly, Paris, vom 3.6.2011 (in Kopie). Das Gemälde wird in den Band III des Werkverzeichnisses aufgenommen.

Provenienz:
Sammlung Richard H. Zinser (1884-1984), Stuttgart/New York, seitdem in Familienbesitz, USA.

Beschreibung

• Interessante Motivkombination aus Atelieransicht, Stillleben und Ausblick auf die Stadt
• Der Pariser Himmel spiegelt sich auf dem Gemälde in vielfältigen blauen Farbharmonien wider
• Das Gemälde stammt aus der Sammlung des deutsch-amerikanischen Kunsthändlers Richard H. Zinser (1884-1984) und wird nun erstmals auf dem Auktionsmarkt angeboten

Jean Dufy wächst mit zehn Geschwistern in Le Havre auf, sein Bruder Raoul wird ebenfalls Künstler. Erst nach seiner kaufmännischen Lehre entdeckt er die Liebe zur Malerei. Das entscheidende Schlüsselerlebnis ist 1906 ein Ausstellungsbesuch in seiner Heimatstadt, auf dem er Werke von Henri Matisse, André Derain, Albert Marquet und Pablo Picasso sieht und sich letztendlich für eine künstlerische Laufbahn entscheidet. 1912 zieht Dufy nach Paris und lernt Derain und Picasso persönlich kennen, ebenso wie Georges Braque und Guillaume Apollinaire. Seine erste Ausstellung findet 1914 mit großem Erfolg in der Galerie Berthe Weill statt, davon angespornt, zeichnet er unermüdlich. Aufgrund der kriegsbedingt prekären Lage arbeitet er nach 1916 zusammen mit seinem Bruder Raoul für das namhafte Textilatelier Bianchini-Férier in Lyon und fertigt über drei Jahrzehnte lang Entwürfe für die Porzellanmanufaktur Théodore Haviland in Limoges. Sein Service „Châteaux de France“ wird 1925 auf der „Exposition internationale des arts décoratifs et industriels modernes“ mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Für die Pariser Weltausstellung 1937 malen Jean und Raoul Dufy das 600 Quadratmeter große Deckengemälde „La Fée Électricité“ für den Pavillon der Elektrizität. Sowohl seine Porzellanarbeiten als auch seine Gemälde werden auf zahlreichen Ausstellungen in Paris und New York gezeigt und befinden sich heute unter anderem im Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris, The Art Institute of Chicago und dem Museum of Modern Art in New York.

Nach dem Zweiten Weltkrieg findet Dufy auf Reisen durch Europa und Nordafrika neue künstlerische Inspirationen. Sein vielfältiges Œuvre umfasst Stillleben, Akte, Porträts und Landschaften sowie die bekannten Rennbahn-Motive, Hafenansichten und Regatta-Darstellungen. Doch Dufys häufigstes und erfolgreichstes Sujet bleibt unangefochten sein geliebtes Paris: Ansichten der prachtvollen Plätze und Boulevards, Kutschen und Reiter in den Parks sowie Konzert- und Zirkus-Aufführungen. Dazu zählen auch die wiederholten Darstellungen seines eigenen Ateliers im Künstlerviertel Montmartre. Auf unserem Gemälde kombiniert er die Innenansicht samt Stillleben mit dem weiten Ausblick auf die charakteristischen Pariser Dächer. Es wird dominiert von intensiven Blautönen, die für Dufys Malerei so typisch sind und die durch ihren Auftrag in kurzen parallelen Pinselstrichen das magische, sanft flirrende Pariser Licht widerspiegeln.

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