Filippo Giuntotardi

Die Gräberstraße vor dem Herculaner Tor in Pompeji

Details

Literatur:
Markus Bertsch (Hrsg.), Ausst.-Kat, Hamburger Kunsthalle, Entfesselte Natur. Das Bild der Katastrophe seit 1600, Petersberg 2018, S. 220, Kat.-Nr. 99, mit farb. Abb. S. 223.

Provenienz:
Michael Zeller, Lindau, Auktion, 10.12.2011, Los 2537;
Privatbesitz, Baden-Württemberg.

Beschreibung

Giuntotardi spezialisierte sich auf zumeist großformatige Ansichten Roms und der Gegend um Neapel im Stil seines mutmaßlichen Lehrers, des Schweizers Abraham-Louis-Rodolphe Ducros (1748–1810). Seit der Wiederentdeckung der 79 n. Chr. vom Vesuv verschütteten Städte Pompeji und Herculaneum im Jahr 1738 war Neapel zu einer beliebten Station der von weither strömenden Grand-Tour–Reisenden geworden. Mit der wachsenden Zahl an Besuchern stieg auch die Nachfrage nach Veduten dieser Manier, als Souvenirs für die Reisenden selbst bzw. als Mitbringsel für die Daheimgebliebenen. Ob Giuntotardi die Ruinen Pompejis je selbst besucht hat, ist nicht überliefert. In seiner typischen, zu einem kühlen Blau neigenden Farbpalette zeigt er eine Gruppe der ersten „Touristen“, wie sie die sich hinter dem Herculaneum-Tor erstreckende Nekropole erkunden, eine überraschend intakte Aneinanderreihung von Grabmälern, die bis in die samnitische Zeit zurückreichen. Giuntotardi orientiert sich an einer Darstellung von Jean-Louis Desprez von 1789, die von Francesco Piranesi gestochen wurde und infolgedessen in ganz Europa eine große Verbreitung fand.
Im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg, wird eine etwas größere, aber ansonsten identische Pompeji-Ansicht aufbewahrt (Schenkung Seyboth, Inv.-Nr. Gm2311), die darauf schließen lässt, dass Giuntotardi gefragte Motive in Serie anfertigte. – Verso leicht stockfleckig, ansonsten in sehr guter Erhaltung.

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