Gustave Louis Buchet

Recto: Composition – Verso: Nu

Details

Dieses Gemälde ist in der Online-Datenbank des Schweizerischen Instituts für Kunstwissenschaft (SIK-ISEA) unter der Nummer 98033 registriert (https://www.sik-isea.ch/de-ch/).

Provenienz:
Privatsammlung, Genf;
Privatsammlung, Europa.

Beschreibung

• Beidseitig bemaltes Gemälde, mit verschiedenen Motiven aus zwei wichtigen Œuvre-Phasen des Künstlers
• Geometrisch-futuristische Komposition aus der Pariser Zeit der 1920er Jahre und fein modellierter Frauenakt, entstanden nach Buchets Rückkehr in die Schweiz
• Gustave Buchet zählt zu den wichtigen Künstlern der Schweizer Avantgarde

Buchet studiert an der Kunsthochschule in Genf. Nach seinem ersten Aufenthalt in Paris im Winter 1910/11 gründet er 1915, gemeinsam mit Maurice Barraud und anderen Künstlern, die künstlerisch an der französischen Moderne ausgerichtete Gruppe „Le Falot“ – als Reaktion auf die Kunst Ferdinand Hodlers. In dieser Zeit ist Buchet künstlerisch eng dem Kubismus und Futurismus sowie der Dada-Bewegung verbunden, seine frühen futuristischen Arbeiten werden erstmals 1918 in Genf ausgestellt.
Doch als Künstler der Genfer Avantgarde und mit der Teilnahme an dadaistischen Aktionen im Winter 1919/20 gerät er zwischenzeitlich ins künstlerische und soziale Abseits, sogar sein Atelier wird von der Polizei aufgesucht. Daher zieht er 1920 nach Paris, löst sich von den Dada-Einflüssen und stellt mit der kubistischen Künstlervereinigung „Section d’Or“ in Paris, Brüssel und Antwerpen aus. Seine Malerei wird deutlich geometrischer und abstrakter. In dieser Zeit entsteht auch die futuristische Komposition unseres Gemäldes. Neben der bildenden Kunst ist Buchet zudem als Illustrator tätig, gründet ein Modehaus, entwirft Werbung sowie Bühnenbilder und Kostüme fürs Theater. 1924 stellt er im Salon des Indépendants aus, 1926 und 1929 folgen wichtige Einzelausstellungen, die seinen künstlerischen Erfolg festigen. Zunehmend wendet sich Buchet nun dem von Le Corbusier und Amédée Ozenfant propagierten Purismus zu, kehrt ab 1931 jedoch allmählich wieder zu einem traditionelleren figurativen Bildvokabular zurück und malt in erster Linie Landschaftsmotive und Akte. 1939 lässt er sich in Lausanne nieder und gründet dort 1941 den ersten Salon de Printemps. Die Rückseite seiner abstrakt-futuristischen Komposition aus Paris verwendet Buchet nun für die Darstellung des fein modellierten Frauenaktes, der charakteristisch für diese Phase seines Œuvres ist. Nach Kriegsende reist Buchet in die Provence, die Toskana und das Tessin. Seit Mitte der 1950er Jahre werden seine Gemälde von der Dominanz der Farbe geprägt.
Gustave Buchets geometrische Kompositionen aus seiner Pariser Zeit der 1920er Jahre werden erst ab den 1950er Jahren in der Schweiz ausgestellt und es sollte noch einmal bis in die 1970er Jahren dauern, dass Kunstkritiker und Sammler Buchets Platz in der historischen Avantgarde anerkennen. Heute befinden sich seine Werke u.a. in den Museen von Aargau, Genf, Lausanne, Winterthur und Zürich.

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