Details

Literatur:
Meyer, Géraldine, Max Sulzbachner. Mordnächte und Basler Tamtam, Ausst.-Kat. Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett, Basel 2019/20, mit farb. Abb. 9, S. 12.

Provenienz:
Galerie René Reichard, Frankfurt/Main;
Privatsammlung, Hessen, 1986 bei Vorgenannter erworben.

Beschreibung

• Imposantes Selbstporträt des bedeutenden Schweizer Expressionisten
• Deutlicher Einfluss seines großen Vorbildes Ernst Ludwig Kirchner
• Eigenes Bildzitat des wichtigen „Raskolnikoff“-Zyklus aus dem gleichen Jahr

Die Werke Sulzbachners in den Jahren 1925/26 zeigen eine starke inhaltliche und formale Prägung durch sein großes Vorbild Ernst Ludwig Kirchner. So wird auch sein Selbstporträt „Selbst“ von einem flächigen Bildaufbau mit kantigen Linien und starken Rot-Blaukontrasten dominiert. Sulzbachner präsentiert sich äußerst selbstbewusst als Künstler, mit Palette und Malutensilien im Atelier stehend, im Hintergrund zahlreiche eigene Werke. Erkennbar ist am rechten Rand das Gemälde „Das Gespräch hinter der Türe“, das zu dem ebenfalls 1925 entstandenen dreiteiligen „Raskolnikoff“-Gemäldezyklus gehört. Sulzbacher stellt darin drei Szenen aus dem damals bei zahlreichen Künstlern beliebten Roman „Rodion Raskolnikoff“ (1866) von Fjodor Dostojewski dar.

Max Sulzbachner ist zunächst Gelegenheitsarbeiter u.a. am Fließband bei Citroën und findet erst ab 1923 zur Malerei. Besondere Bedeutung hat dabei sein Besuch der Ernst Ludwig Kirchner-Ausstellung in Basel, die ihn tief bewegt sowie ein Parisaufenthalt 1923/24. Er lernt Hermann Scherer und Albert Müller kennen, die ihn in den Expressionismus Kirchners einführen, und beteiligt sich bereits ab 1924 regelmäßig an Ausstellungen. Sulzbachner ist Gründungsmitglied der Gruppe Rot-Blau II (1928) und der Basler Gruppe 33 (1933). Neben der bildenden Kunst gilt sein Interesse ebenso der angewandten Kunst. In den 1930er Jahren ist Sulzbachner einer der bedeutendsten Laternenmaler der Basler Fasnacht, zudem arbeitet er als künstlerischer Assistent am Stadttheater Basel sowie als Bühnen- und Maskenbildner in Zürich und Luzern. 1957 vertritt er die Schweiz auf der Biennale für Bühnenbildnerei in São Paulo. Darüber hinaus unterrichtet Sulzbachner an der Gewerbeschule Basel und illustriert Schulbücher und Literatur. 1974 würdigt der Basler Kunstverein sein Schaffen mit einer Retrospektive in der Kunsthalle Basel. Zahlreiche Werke Sulzbachners befinden sich heute im Kunstmuseum Basel, das 2019 die bislang größte Einzelausstellung des Künstlers zeigte.

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