Johann Adam Klein

Offizier des Königlich Bayerischen 2. Schwere-Reiter-Regiments begrüßt einen abgesessenen Kürassier

Details

Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.

Beschreibung

In den Jahren 1815 und 1816 hatte Johann Adam Klein nach seiner Rückkehr aus Wien die in der Umgebung von Nürnberg durchziehenden Truppen der antinapoleonischen Koalition dokumentiert. Klein hatte sich in Wien während der Kongresszeit zu einem erfolgreichen Spezialisten in diesem Genre entwickelt und seinen Jugendfreund Johann Christoph Erhard zu einer Reihe von ähnlichen Truppenszenen inspiriert. Vor allem waren es die farbenprächtigen Uniformen, die Klein faszinierten und die er so genau beobachtete, dass seine Darstellungen auch als militärhistorische Quelle herangezogen werden können.
Auch auf unserem Aquarell sind die Truppen genau beobachtet, weshalb man versucht sein könnte, das erst 1848 entstandene Blatt als eine Art „Remake“ zu betrachten, hätte es nicht einen konkreten zeitgeschichtlichen Hintergrund: Infolge der Februarrevolution in Frankreich wurde auch München im März 1848 von revolutionären Unruhen erschüttert – Missernten im Vorjahr, die zu hohen Lebensmittelpreisen führten, dazu gleichzeitig sinkende Löhne und nicht zuletzt die Affäre um Lola Montez hatten die Stimmung so aufgeheizt, dass am 3. März Tausende Bürger im Rathaus eine Petition mit der Forderung nach Reformen und Freiheitsrechten unterschrieben und am Tag darauf das Zeughaus stürmten. Die Lage beruhigte sich schnell, als am 6. März König Ludwig I. die Märzproklamation verkündete und schließlich am 20. März abdankte, doch war in diesem Frühjahr die Präsenz des Militärs in München und Umgebung allgegenwärtig. Dargestellt sind wahrscheinlich Angehörige des 1. oder 2. Bayerischen Kürassier-Regiments – ein Offizier zu Pferde befindet sich im Gespräch mit einem Offizierskameraden, der in einen wärmenden Umhang gehüllt ist. Möglicherweise handelt es sich um eine morgendliche Wachablösung im Gelände, bei der die auf Posten stehenden Kürassiere von einem frischen Trupp abgelöst werden. – An mehreren Stellen auf Sammlermontage montiert. – Papier leicht gegilbt, ansonsten in guter Erhaltung.
Dr. Peter Prange

Für die Identifizierung und Datierung der Uniformen danken wir Daniel Hohrath, Ingolstadt, Bayerisches Armeemuseum.

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