Details

Literatur:
Vgl. Heinrich Voss, Franz von Stuck, Werkkatalog der Gemälde, München 1973, S. 164, Kat.-Nr. 295/539.

Beschreibung

Die in Melbourne geborene Tänzerin Saharet (1879-1942) zog in den 1890er Jahren als erste vieler Stationen nach San Francisco, wo sie als „danseuse excentrique“ am Orpheum Theatre auftrat. 1897 wurde sie von Édouard Marchand, dem Direktor der Folies Bergère, als Revuetänzerin engagiert. Es folgte der Umzug nach Paris, von wo aus sie an Tourneen durch ganz Europa teilnahm. Ihr Repertoire umfasste solistische Cancan-Interpretationen, aber auch Volkstänze wie die Tarantella, deren anmutiger Vortrag auch das deutsche Publikum in seinen Bann zog: „Alles tanzt in ihr mit, die Augen, jede Linie ihres fortwährend wechselnden Gesichtes (…) sie bekommt es fertig, selbst einen Purzelbaum nicht nur drollig, sondern hinreißend zu machen. Nach ein paar spanischen Pas geht sie in den Wirbel über, es scheint keine Anstrengung, dieses wahnsinnige Kreiseltreiben, es ist, als wirbele irgend ein mysteriöser zum Taifun gewordener Zephir sie herum und bums! steht sie da und alles ist zu Ende“ (Alfred Walter Heymel, „Saharet“, in: Dekorative Kunst, III. Jg., München 1900, S. 373).
Im Januar 1899 akzeptierte Saharet die Einladung des Malerfürsten Franz von Lenbach und saß ihm – gegen Zahlung eines Honorars wohlgemerkt – über zwei Wochen hinweg Modell. Auch Franz von Stuck porträtierte die Tänzerin mit dem überschäumenden Temperament mehrmals in den Jahren 1902-1907. Insgesamt schuf Stuck wohl acht bis neun Porträts des „Australian Dancing Wonder“, darunter auch das Bildnis in spanischer Tracht in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München (Inv.-Nr. G 14259).
Hier ist sie dem Betrachter frontal gegenübergestellt, fast schon verschmitzt lächelt sie ihn an. Sie hat das dunkle, gelockte Haar mit einer roten Blumenspange hochgesteckt. Bei Voss ist ein fast identisches Bild verzeichnet (vgl. Voss 295/539). Hier jedoch verewigt Stuck ihren Bühnennamen, indem er ihn in Großbuchstaben ins Bild setzt.

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