Franz von Stuck

Damenbildnis all’antica (Weibliches Porträt mit Lorbeerkranz)

Details

Provenienz:
Seit Jahrzehnten in Privatbesitz, Baden-Württemberg (vom Großvater des jetzigen Besitzers erworben).

Beschreibung

Karl Raupp, der bekannte Chiemseemaler, hatte 1888 in seinem Aufsatz „Die Photographie in der modernen Kunst“ in der damals beliebten Zeitschrift „Die Kunst für Alle“ den Einsatz der Fotografie als Hilfsmittel für den Maler ausdrücklich empfohlen. Es ist dasselbe Jahr, in dem auch Franz von Stuck die Macht der Fotografie erkannte – er nutzte das Medium der Fotografie zur Vermarktung seiner Kunst, als er ab 1888 eine Kooperation mit dem Münchner Kunstverlag Franz Hanfstaengl einging und bis zu seinem Tod 1928 bis zu 300 Werke dort veröffentlichen ließ. Doch damit nicht genug – er posierte selbst oft vor der Kamera und ließ sich von bekannten Größen wie etwa Alvin Langdon Coburn oder Hugo Erfurth ablichten, er war selbst als Fotograf tätig und bediente sich wie viele andere Künstler – am bekanntesten ist in München das Beispiel Franz von Lenbachs – auch der Fotografie als Hilfsmittel bei der Ausführung seiner Gemälde. Frühe Beispiele der Verwendung eigener Fotografien, zu denen Studienfreunde Modell standen, sind die 1889 entstandenen Gemälde Der Wächter des Paradieses und Innocentia.
Ein bemerkenswertes Beispiel, wie Stuck die Fotografie als Vorlage für seine Werke nutzte, ist unser Gemälde einer lorbeerbekränzten Dame, das bisher unbekannt war. Noch vor der Jahrhundertwende entstanden, geht es auf eine Fotografie, aufgenommen von Franz und Mary Stuck in der Villa Stuck, zurück, die dieselbe Dame als frontales Brustbild mit ins Profil nach rechts gedrehtem Kopf zeigt. Stuck hat die Vorlage genau in sein Bildnis umgesetzt, einzig das Kleid etwas verändert und die Dargestellte in eine heitere Landschaft versetzt, was zu der Annahme verleitet, dass es sich um eine Auftragsarbeit handelt. Auch wenn wir die näheren Umstände seiner Entstehung nicht kennen, ist die Authentizität des Gemäldes zweifelsfrei, denn es ist auf einer Fotografie von Stucks Atelier zu sehen, das um 1898 der Fotograf August Lorenz aufgenommen hat.
Dr. Peter Prange
Wir danken Margot Brandlhuber, München, die das Bild im Original begutachtet hat, für die freundliche Auskunft.

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