Karel Škréta

Maria Magdalena in der Wüste mit den die Leidenswerkzeuge Christi tragenden Engeln

Details

Literatur:
Pavel Preiss, Betrachtungen zu Karel Škrétas zeichnerischer Eigenart, in: Barockberichte. Informationsblätter des Salzburger Barockmuseums zur bildenden Kunst des 17. und 18. Jahrhunderts, Heft 31, Salzburg 2001, S. 48-49, Abb. 10.

Provenienz:
Privatsammlung, Süddeutschland.

Beschreibung

Es ist eine bewegte Szene, die der Prager Maler und Zeichner Karel Škréta präsentiert: Maria Magdalena sitzt büßend an einem Felsblock gelehnt, darauf Schädel und Salbgefäß. Hinter ihr versucht ein Engel ihren Blick zu seinen Gefährten zu lenken, die die Leidenswerkzeuge Christi zeigen, während vor einem weiteren Engel mit Flammenschwert eine Schar flieht, in der man möglicherweise eine Anspielung auf die sieben Dämonen erkennen darf, von denen Maria Magdalena von Christus durch Austreibung geheilt wurde.
Das Blatt steht in unmittelbarem Zusammenhang mit einem weiteren Entwurf mit der Darstellung Maria Magdalenas im Berliner Kupferstichkabinett (KdZ 26409), auf dem ihr von Engeln die Arma Christi präsentiert werden. Bei beiden Blättern dürfte es sich um alternierende Entwürfe für ein Altargemälde handeln, derssen Ausführung bisher allerdings nicht bekannt geworden ist.
Beiden Zeichnungen gemeinsam ist eine bewegte, fast expressiv anmutende Komposition, die als Ausdruck von besonderer Spiritualität betrachtet werden kann. Škréta gelingt es, eine psychologisch fesselnde Konfrontation zwischen dem Engel, der als Bote dient, und der leidenden Frau herzustellen. Virtuos mit der Feder angelegt, sorgen die Pinsellavierung und schnell hingeworfene Schraffuren für die Binnenzeichnung – die eher flüchtige Art des Zeichnens entspricht der aufgeregten Komposition. Charakteristisch ist dabei für Škréta die „verkürzte“ Angabe der Gliedmaßen – spitze Hände wie Krallen und Füße nur als summarischer Umriss.
In Sammlermontage. – Papier leicht nachgedunkelt und teils fleckig. Ein 4,5 cm langer geschlossener Einriss im oberen Rand rechts. In altersgemäß guter Erhaltung.
Dr. Peter Prange

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