Brücke über den Bach

Details

Heiderich 2063.

Literatur:
Fikrun wa fann (Gedanke und Kunst). Zeitschrift des Goethe-Institut München, München 1987, Heft 45, Abb. S. 97.

Ausstellung:
August Macke. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster u.a. 1986/87, Kat.-Nr. 313, s/w Abb. S. 399.

Provenienz:
Nachlass des Künstlers, verso sowie zusätzlich auf dem Unterlagekarton mit dem Stempel (Lugt 1775b) und der handschriftlichen Nummerierung „KZ 11/7“;
Stuttgarter Kunstkabinett, Roman Norbert Ketterer, Stuttgart 21./22.11.1958, Los 619:
Galerie Wolfgang Ketterer, München 8.12.1970, Los 581, mit s/w Abb. im Kat.;
Dr. Helmut Dorn, Stuttgart.

Beschreibung

Verso auf dem Unterlagekarton von fremder Hand betitelt und datiert.

Im Herbst 1913 zieht August Macke mit seiner Familie für ein Dreivierteljahr nach Hilterfingen am Thunersee in der Schweiz. Die vorangegangenen drei Jahre waren geprägt von intensiven Ausstellungs- und Organisationstätigkeiten mit dem Blauen Reiter, den Rheinischen Expressionisten sowie dem Sonderbund. Macke sucht in der Schweiz nun Abstand vom hektischen Kunstbetrieb, um sich wieder verstärkt auf sein eigenes Werk konzentrieren zu können. Nicht weit entfernt wohnt Paul Klee sowie die befreundete Familie Louis Moilliets. Im Winter geht man zusammen Rodeln und Skifahren, ebenso wird Weihnachten gemeinsam gefeiert. Hier planen Macke, Klee und Moilliet auch ihre Reise nach Tunis, die sie im April 1914 unternehmen werden.

In dem Skizzenbuch, das August Macke von Oktober bis Dezember 1913 verwendet, finden sich zahlreiche Landschaftsstudien und kleine Eindrücke aus der Umgebung von Hilterfingen. Macke lässt sich hier von der Natur um ihn herum inspirieren, er tankt Kraft und sammelt neue Eindrücke für seine künstlerische Arbeit. Auch die Zeichnung „Brücke über den Bach“ stammt aus diesem Skizzenbuch. Sie zeigt die Ansicht einer engen Straßenkurve über einen gemauerten Brückenbogen. Trotz des kleinen Formats gelingt Macke dank seines sicheren und kräftigen Zeichenstrichs und der ungewöhnlichen Perspektive eine überraschend dynamische Bildkomposition.