Ernst Ludwig Kirchner

Wohnzimmer: Interieur mit zwei Mädchen

Details

Dieses Werk ist im Ernst Ludwig Kirchner Archiv in Wichtrach/Bern dokumentiert.

Provenienz:
Nachlass des Künstlers, verso mit dem Basler Nachlassstempel (Lugt 1570 b), der handschriftlichen Registriernummer „F Dre/Bi 43“ in Tusche sowie den Vermerken „K 4805“ und „C 2203“ in Bleistift.

Beschreibung

Von Dezember 1925 bis März 1926 reist Kirchner von Davos aus erstmals wieder nach Deutschland. Im Anschluss daran überlegt er, ob er dauerhaft nach Deutschland zurückkehren soll. Er besucht in Frankfurt, Dresden und Berlin Freunde und Galeristen, in Chemnitz trifft er seine Mutter wieder. Hier findet auch ein Treffen mit Friedrich Schreiber-Weigand (1879-1953) statt, dem Direktor der Städtischen Kunstsammlungen. In seinem Tagebuch notiert Kirchner: „Das Bild ‚Interieur‘ in der Kunsthütte sieht ja furchtbar aus, es ist völlig zerknittert und kaputt. Schreiber.-W. lud mich abends ein. Ich fand bei ihm eine gemischte Gesellschaft von versch. Leuten. (…) Er beherrschte die Gesellschaft, die mich sehr hofiert. Am Schluß sagte er, er hoffte, mich in der Kunsthütte nochmals zu sehen und die Sache mit dem Bilde in die Reihe zu kriegen, ich werde 1000 RM verlangen für Restaurierung oder Umtausch. Mal sehen, was er herausrückt. Ich glaube, es ist nicht leicht, aus ihm etwas herauszukriegen.“ (Reisetagebuch 1925/26, zitiert nach: Grisebach, Lothar, E. L. Kirchners Davoser Tagebuch, Köln 1968, S. 113).

Mit dieser detaillierten Skizze der beiden Damen im Wohnzimmer, eine entspannt auf dem Sofa liegend, die andere durch die Tür gerade hereintretend, bereitet Kirchner die Restaurierung und Überarbeitung des eigenen Ölgemäldes aus dem Jahr 1908 vor. Das großformatige Gemälde „Wohnzimmer: Interieur mit zwei Mädchen“ (Gordon 46) wird demnach sowohl mit dem Entstehungsdatum 1908 als auch dem Überarbeitungsdatum 1926 angegeben und befindet sich heute im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg.

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