Details

Provenienz:
Privatbesitz, Schweiz.

Beschreibung

Der 1820 in Heidelberg geborene Bernhard Fries, Spross eines vermögenden Bankhauses und Bruder des bekannteren Ernst, kam schon in frühester Jugend mit der Kunst Carl Rottmanns in Berührung – eine Beziehung, die er seit 1835 während seines Studiums an der Münchner Akademie und zahlreichen späteren Aufenthalten dort zunehmend vertieft hat. 1860, nach dem Bankrott des väterlichen Bankhauses und dem Verlust des eigenen Vermögens, zog Fries endgültig nach München, wo in den folgenden Jahren bis 1866 sein malerisches Hauptwerk entstand: Ein Zyklus von 40 italienischen Landschaften, den Fries in Anlehnung an Rottmanns Italienbilder in den Hofgartenarkaden für einen Pavillon nach Plänen seines Freundes Gottfried Neureuther schuf. Der Bau kam nie zustande, doch sollten die Gemälde in zwei Reihen übereinander in einem Saal angebracht werden, der durch eine Öffnung in der Decke beleuchtet wurde. Danach beabsichtigte Fries, den Zyklus geschlossen an König Ludwig II. zu verkaufen, doch auch dieser Plan schlug fehl, weshalb Fries gezwungen war, die Gemälde einzeln zu verkaufen, wodurch sie heute in alle Winde verstreut und teilweise nicht mehr nachweisbar sind.
Unsere neu aufgetauchte Ansicht von Narni – einem kleinen Städtchen in Umbrien – gibt deshalb nicht nur einen Einblick in diesen Zyklus, sondern belegt auch die Ausstrahlung der Kunst Rottmanns auch noch nach dessen Tod. Die glühende Farbigkeit und die klassische Komposition der Landschaft sind von ihm inspiriert, doch beabsichtigt Fries nicht mehr direkt die Verbindung von Vedute und komponierter Landschaft, in der sich ihr historischer Gehalt manifestierte. Fries‘ Gemälde, die auf Studien und Skizzen seiner in Italien verbrachten Jahre zurückgehen, sind zuerst Landschaften, in denen die südländische Vegetation und Stimmung des Südens die Hauptthemen sind.

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