Albrecht Adam (?)

Fürst Poniatowskis Sprung in die Elster

Details

Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.

Beschreibung

Der Marschall der Armee Napoleons, Fürst Jozef Antonin Poniatowski, wurde während der Völkerschlacht bei Leipzig schwer verwundet und floh danach durch das von Wasserläufen durchzogene Wiesen- und Gartengelände um Leipzig, wo an der Weißen Elster sein Pferd zu kurz sprang, so dass beide am 19. Oktober 1813 in dem Hochwasser führenden Fluss ertranken. Poniatowskis tragischer Elstersprung ist zum Sinnbild des polnischen Freiheitskampfes geworden und in der Kunst und Literatur des 19. Jahrhunderts gleichsam mythologisiert worden. Auch unser kleines Gemälde ist ein Beitrag dazu; es trägt auf der Rückseite ein Etikett, das es dem Münchner Schlachtenmaler Albrecht Adam zuweist. Adam hat allerdings nur historische Ereignisse geschildert, bei denen er persönlich zugegen war – 1813 hielt er sich im Oktober nicht in Leipzig auf. Natürlich könnte er auf eine Vorlage zurückgegriffen haben, doch auch die Tatsache, dass Poniatowski auf keinem Schimmel reitet, der ihm zustand, könnte gegen den historisch genauen Adam als Maler sprechen. Auffallend sind auf dem Gemälde auch, unabhängig von späteren Retuschen, unterschiedliche malerische Qualitäten: Während der Oberkörper des Fürsten und auch der Kopf des Pferdes von prägnanter und sicherer Ausdruckskraft sind, erscheinen das Pferd und auch das Wiesenstück unter ihm malerisch nicht richtig bewältigt, weshalb man annehmen möchte, dass zwei Hände am Werk waren. Der Oberkörper des Fürsten und der Kopf des Pferdes könnten von Adam stammen, der dann das kleine Gemälde nicht vollendet und es einem anderen Maler überlassen hätte. Sollte Adam als Autor in Frage kommen, müsste das Gemälde spätestens in den 1820er Jahren entstanden sein, denn danach hat er nicht mehr auf Holz gemalt.

Wir danken Frau Dr. Ulrike von Hase-Schmundt, München, für freundliche Hinweise zur Katalogisierung.

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