Edmund Friedrich Kanoldt

Antigone mit Salbungsgefäß neben dem toten Polyneikes

Details

Literatur:
Angelika Müller-Scherf: Edmundt Kanoldt. Leben und Werk, Pfaffenweiler 1992, S. 236, Nr 138.

Ausstellung:
Jubiläums-Ausstellung der kgl. Akademie der Künste, Berlin 1886, S. 112, Nr. 568;
Edmund Kanoldt. Landschaft als Abbild der Sehnsucht, Ausst.-Kat. Städtische Galerie Karlsruhe, Karlsruhe 1994, S. 237, Nr. 45, Farbabb.

Provenienz:
Weinmüller, München, Auktion 70, 9./10. Dezember 1959, Los 1010;
Weinmüller, München, Auktion 108, 28.-30. Juni 1967, Los 1308;
Helmut Tenner, Heidelberg, Auktion 64, 9. Dezember 1967, Los 46;
Galerie Fischer, Luzern, Auktion 21./22. Juni 1974, Los 517;
Galerie Fischer, Luzern, Auktion 29. Mai 1979, Los 221.

Beschreibung

Neben seinem Lehrer Friedrich Preller und Heinrich Franz-Dreber ist Edmundt Kanoldt derjenige, der die Tradition der antikisch gestimmten, letztlich auf Joseph Anton Koch zurückgehenden heroischen Landschaft weit in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts trägt. Auf unserem Gemälde erzählt Kanoldt nach Sophokles‘ gleichnamiger Tragödie die Geschichte von Antigone, die ihren Bruder nicht beerdigen darf: Kreon, Tyrann von Theben, hatte die Bestattung des Polyneikes verboten, weil dieser gegen die eigene Stadt Krieg geführt hatte. Antigone, seine Schwester, übertrat das Verbot; zur Strafe ließ Kreon sie lebendig einmauern. Vor der Kulisse der auf einem Felsen liegenden Stadt, die nicht von ungefähr an Olevano gemahnt, salbt Antigone auf einem von Felsen gesäumten Weg ihren toten Bruder. Das tragische Geschehen überträgt sich gleichsam auf die ungestüme, dramatische Landschaft, über der schwere Gewitterwolken hängen. Sie ist von der wilden, urwüchsigen Umgebung Olevanos inspiriert, wohin Kanoldt zu Beginn der 1870er Jahre gegangen war.
Von dem Gemälde existieren zwei Versionen, die Kanoldt zunächst durch eine im Breitformat angelegte Federzeichnung vorbereitet hat (Müller-Scherf 590); die zweite, heute verschollene Version war für den Leipziger Sammler Karl Förster bestimmt.

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