Details

Bühler/Krückl 161.

Provenienz:
Privatbesitz, Berlin.

Beschreibung

Das Gemälde gleicht dem vorigen und ist doch ganz anders: Der Bildaufbau entspricht der Landschaft bei Garmisch (Los 77) – links führt die Hausflucht diagonal in den Bildraum, der sich trichterartig in die Bergwelt der Alpen öffnet, während rechts sich eine veritable Schlägerei entwickelt. Nicht weniger als acht Personen sind involviert, haben sich regelrecht zu einem Knäuel verkeilt, aus dem nur schwer wieder herauszufinden ist. Alle anderen sind in Aufruhr – die Pferde des Fuhrwerks scheuen und sind kaum zu beruhigen, die Hunde bellen, der Wirt eilt in beschwichtigend herbei und ganz rechts am Tisch versucht der Großvater, Tochter und Enkelin zu beschützen. Hier ist auch die Ursache des Übels zu erahnen: Ein umgefallener Bierkrug, ein zerbrochener Teller, umgestürzte Stühle und Bänke verweisen auf eine verbale Auseinandersetzung, die derart eskaliert ist.
Solche Raufereien, vornehmlich vor Wirtshäusern, gehörten zum Standardrepertoire Bürkels und waren im Bayern des 19. Jahrhunderts üblich. Bürkel hat diese Geschichte wiederholt erzählt (Bühler/Krückl 158–165), nur wenig variiert bzw. verändert und dabei die sich Prügelnden immer mal wieder karikaturhaft überzeichnet und nicht ohne Humor beobachtet. Das Klischee des bierseligen, krachledernen Bayern hat hier seinen Ursprung.

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