Details

Richter Aquarelle 186.

Provenienz:
Marian Goodman Gallery, New York;
Privatsammlung, USA;
Jack Tilton Gallery, New York;
Privatsammlung;
Galerie Schönewald, Düsseldorf;
Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen.

Beschreibung

Richters Kompositionen widersetzen sich allem, was die Aquarellmalerei im 19. Jahrhundert seit William Turner als Standard definiert hatte. In ihrer Farbigkeit treibt Richter sie zum Äußersten.
In „16.4.88“ wird dunkles Blau überlagert von leuchtendem Gelb, dazwischen schmiegt sich wie feiner Samt partiell ein dunkler Rotton. Das Papier wird satt getränkt mit Farbe, abschließend lässt der Maler Lackfarbe in vertikaler Ausrichtung einfließen. Anarchisch pulsierende Pinselzüge charakterisieren das Aquarell.
Gerhard Richter steht dem Malen mit wasserlöslichen Farben lange kritisch gegenüber und erst 1978 entsteht eine erste Serie; ermutigt hat ihn dazu der Münchner Galerist Fred Jahn. In einem Urlaub in der Schweiz entstehen die ersten abstrakten Aquarelle aus praktischen Gründen: Im Hotelzimmer lassen sich schwer große Leinwände bemalen. Einige Jahre später, als er bereits einige Serien geschaffen hat, sagt Gerhard Richter 1999 in einem Interview mit Dieter Schwarz über diese Werkgruppe, das Bildermalen sei der Beruf und das Aquarell die Entspannung, man könne leichter Launen nachgeben. Richter wählt dieses Medium also für ein absolut freies und ungezwungenes Gestalten, in kleinen Formaten tobt sich der Künstler im positiven Sinne aus. Wäre das Werk von Gerhard Richter eine Spotify Playlist, wären seine Aquarelle Songs von AC/DC. Let there be rock! – Technikbedingt leicht wellig, partiell feines Craquelé, unten links mit zwei winzigen Fehlstellen in der Farbschicht (wohl Atelier), insgesamt in sehr guter Erhaltung.

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