Details

Löffler 1942/1.
Das Werk wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Gemälde von Professor Dr. Rainer Beck, Coswig, aufgenommen.

Provenienz:
Privatsammlung, Baden-Württemberg.

Beschreibung

Das Gemälde „Madonna mit Kind“ entsteht in einer für den Künstler schwierigen Zeit. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wird Dix 1933 als Professor entlassen und zieht sich auf Schloss Randegg und später nach Hemmenhofen am Bodensee zurück.
In die innere Emigration getrieben, hält er sich nun mit Privataufträgen und vor allem Ansichten seiner neuen Heimat am Bodensee über Wasser. In dieser Zeit fließen auch immer mehr religiöse Themen in seine Bilder mit ein. Neben unserem Sujet der Madonna mit Kind, das das eigentliche Porträt einer Mutter mit Kind auf dem Schoß an einem Uferbereich eines Sees zeigt, beschäftigt sich Dix zudem mit Motiven wie u.a. „Ruhe auf der Flucht I“ (1941, Karl & Faber Auktion Dezember 2013), „Madonna in Riesengebirgslandschaft“ (1942), „Verkündigung der Hirten“ (1942) und „Der Heilige Lukas malt die Madonna“ (1943). In diesen Darstellungen hat oft auch die fast schon in altmeisterlicher Manier ausgeführte Landschaft im Stil der Neuen Sachlichkeit einen wesentlichen Kompositionsanteil. Die Figuren treten teilweise sogar ganz zurück und werden nur als kleinere Staffagefiguren in den Bildern aufgenommen.
In unserem Gemälde setzt Dix die Figuren ins Bildzentrum. Die Dargestellte (Frau Irmgard Bahle, Frau des Musikhistorikers Dr. Julius Bahle) mit ihrer kleinen Tochter führt Dix mit feinem Pinselstrichen aus und setzt das klassische Porträt in einen christlichen Kontext. Im gleichen Jahr entsteht ein weiteres Porträt von Frau Bahle mit dem Titel „Mutter mit Kind“ (Löffler 1942/6). Hier tritt die Landschaft zwar völlig in den Hintergrund, der Einfluss der christlichen Madonnendarstellung ist hier jedoch unverkennbar. Dix selbst äußert sich zu den biblischen Themen dieser Zeit: „Am liebsten sehe ich die Urthemen der Menschheit mit meinen Augen neu“ (zit. aus: Löffler, S. 65). Es entstehen so ganz eigene Interpretationen des Künstlers, die in seinem Œuvre auch bis im Spätwerk ein Thema sind.

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