Pieter de Ring

Früchtestillleben mit Pfirsichen, Trauben und Pflaumen

Details

Provenienz:
Nachlass Karl Schaub, Mainz 1855 (laut einer Beschriftung auf der Rückseite);
Pabst/L(…)bhardt, Darmstadt Ingelheim 1962 (laut Beschriftung auf Rückseite);
Privatbesitz, Baden-Württemberg.

Beschreibung

Bei vorliegendem qualitätvollem Tafelbild handelt es sich um eine Neuentdeckung, die von Fred Meijer als eine „charakteristische Arbeit des Leidener Meisters Pieter de Ring“ bestimmt wurde. Zum Vergleich führt er ein Gemälde im Rijksmuseum in Amsterdam (Inv. Nr. SK-A-335) an. Nach Meijer ist unser Bild von besonderem Interesse, da es nun die zweite Darstellung des Meisters ist, die auf eine Komposition David de Heems zurückgeht. Dies stützt seine These, dass Pieter de Ring in den frühen 1650er Jahren einige Zeit im Atelier von de Heem verbracht haben muss.

In lockerer Symmetrie hintereinander gestaffelt, mit sorgfältiger Gewichtsverteilung sind auf einem Tisch, der zur Hälfte von einer mit kostbaren Gold- und Silberfransen eingefassten Samtdecke bedeckt ist, verschiedene Sommer- und Herbstfrüchte ausgebreitet: Auf einem Zinnteller liegen drei Pfirsiche, eingerahmt von blauen und grünen Trauben und zwei Pflaumen. Das gefüllte Weinglas hinten rechts, ein Römer mit Nuppengriff, hebt sich vom dunklen Grund kaum ab, nur hauchdünne Lichtreflexe blitzen hier und dort auf. Mit seiner Darstellung der Früchte feiert Pieter de Ring die Sinnesfreuden und den sinnlichen Genuss. Doch beinhalten diese Bilder immer auch einen religiösen Aspekt: Das Glas Wein und die Trauben sind Elemente der eucharistischen Symbolik.

Über das Leben Pieter de Rings ist nicht viel bekannt. Er wurde entweder in Ypern oder in Leiden geboren und verbrachte sein ganzes Leben in der Universitätsstadt. 1648 war er Mitbegründer der Leidener Lukasgilde. In seiner Kunst wurde er stark von den Stillleben Jan Davidsz. de Heem beeinflusst. Dies ging so weit, dass nach seinem Tod viele seiner Werke einem der beiden de Heems zugeschrieben wurden. Erst in den letzten Jahren hat die Forschung etwas Licht in sein Schaffen gebracht und de Rings charakteristische Handschrift hrerauskristallisieren können.

Wir danken Dr. Fred Meijer, Amsterdam, für die freundliche Bestätigung der Authentizität auf Grundlage einer digitalen Fotografie (Email vom 16.7.18).

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