Emil Nolde

Weiße Lilien, rote Blüten vor blauem Grund

Details

Mit einer schriftlichen Fotoexpertise (als Farbscan) von Prof. Dr. Martin Urban, Ada und Emil Nolde Stiftung, Seebüll, vom 25.8.1998.

Provenienz:
1967 als Geschenk an Ludwig Erhard, Bonn und Gmund am Tegernsee, Bayern, seitdem in Familienbesitz.

Ausstellung:
Leihgabe Museum Landsberg, 28.11.2007 – 2.5.2014.

Beschreibung

Emil Nolde hat seiner Nachwelt eine Vielzahl von Aquarellen hinterlassen. Etwa um 1918 beginnt er sich mit der Blumenwelt auseinanderzusetzen und hält in zahlreichen Variationen seine Liebe für dieses Sujet fest. Auch in seinem Spätwerk sprüht er noch voller Schaffenskraft und sagt im Frühjahr 1934 zu einem Redakteur der Berliner Zeitung in seinem Atelier: „Ich möchte noch fünfzig Jahre leben, um all diese Bilder malen zu können“ (zit. aus: Emil Nolde, Retrospektive, Ausstellungskatalog des Städel Museums/Louisiana Museum of Modern Art, 2014, S. 199).
Wie im vorliegenden Werk sind die Blüten meist in Nahansicht konkret bestimmbar. Nolde setzt hier zwei zarte weiße Lilienstengel mit einem Stengel roter Blumen (wohl Mohn) vor einen kräftigen blauen Hintergrund. Hierbei führt er seine Komposition mit Unterstützung des beim Malprozess angefeuchteten Japanpapiers und der Verwendung von dünnflüssigen Farben aus und schafft damit sich zufällig ergebende Farbverläufe, die dem Ganzen noch mehr Lebendigkeit geben.

Der ehemalige Bundeskanzler Ludwig Erhard erhielt das Aquarell am 4.2.1967 zu seinem 70-sten Geburtstag von Vertretern der deutschen Industrie. Laut der Familie soll es das Lieblingsbild seiner Frau Luise gewesen sein. Werke des Deutschen Expressionismus hatten im Nachkriegsdeutschland als Sammelobjekt wieder an Bedeutung gewonnen und so wollte man dem Beschenkten eine besondere Freude bereiten. – Verso Reste alter Montage. Ränder papierbedingt etwas unregelmäßig. Sonst in farbfrischer und sehr schöner Erhaltung.

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