Christian Rohlfs

Asta Nielsen

Details

Vogt 29/6.

Ausstellung:
O Mensch! Das Bildnis des Expressionismus. Kunsthalle Bielefeld, 29.11.1992 – 14.2.1993, Kat.-Nr. 164, mit farbiger Abb. S. 269 (auf der Rahmenrückseite mit dem Etikett).

Provenienz:
Galerie Dr. Alfred Gunzenhauser, München (vom Vorbesitzer im April 1980 mit einer Bestätigung dort erworben);
Privatsammlung, Norddeutschland (durch Erbfolge an den jetzigen Besitzer).

Beschreibung

Bei der Dargestellten handelt es sich um die dänische Theater- und Filmschauspielerin Asta Nielsen (1881 Kopenhagen – Frederiksberg 1972). Nielsen war zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein großer Stummfilmstar und wirkte in den verschiedensten Rollen – von leidenden Frauen über Tänzerinnen bis hin zu Prostituierten. Mit dem Tonfilm endete jedoch ihre Filmkarriere – nur in einem war sie vertreten: „Unmögliche Liebe“ von 1932. Der begehrte Star verbrachte ab 1929 einige Zeit im eigenen Haus auf der Ostseeinsel Hiddensee. Mit ihrem Mann und ihrer Tochter hielt sie sich im Sommer mehrere Monate dort auf und wurde u.a. von Freunden und Bekannten wie z.B. Joachim Ringelnatz, Heinrich George und Gerhart Hauptmann besucht. Wie der Kontakt zu Christian Rohlfs entstand, ist leider nicht zu belegen. Das vorliegende Werk fällt genau in diesen Zeitraum. In eindeutiger Physiognomie – des Bubikopfs der 1920er Jahre – stellt Rohlfs die Schauspielerin in leicht gedrehtem Halbprofil dar und führt sie mit schwungvollem Duktus in leuchtenden Rot-, Braun- und Schwarztönen mit etwas Gelb über hellem Grund des oberen Bildteils aus. Die Gesichtszüge und Augen sind nur ganz zart angedeutet, was der Komposition etwas Geheimnisvolles gibt. Die Arbeit zählt mit zu den Ausdruckstärksten dieser Zeit. Weit nach ihrem Tode wurde Asta Nielsen 2010 auf dem Boulevard der Stars in Berlin geehrt. – Kleine Randmängel (Reißnagellöchlein, obere Ecken wohl vom Künstler verstärkt, dort mit winzigen Papierverlusten). Oberhalb des Kopfes Unregelmäßigkeit im Papier, dort kleine offene Stelle (ursprünglich). Unterkante mit winzigem Einriss mittig (ca. 1 cm). Sonst schön und in farbfrischer Erhaltung.

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