Gespräch im Sanatorium.

Details

Ausstellung:
„Ernst Ludwig Kirchner. Von Jena nach Davos“. Stadtmuseum, Jena 10.10.1993-16.01.1994, Kat.-Nr. 40, dort mit dem Titel ‚Mann und zwei Frauen im Cafe‘ (auf der Rahmenrückseite mit dem Etikett);
„Im Zentrum: Ernst Ludwig Kirchner: eine Hamburger Privatsammlung“, Hamburger Kunsthalle, Hamburg 26.10.2001-13.1.2002, Kirchner Museum, Davos 27.1.-14.4.2002, Brücke-Museum, Berlin 17.1.-2.3.2003, Kat.-Nr. 61 (auf der Rahmenrückseite mit dem Etikett).

Provenienz:
Privatsammlung, Norddeutschland.

Beschreibung

Die vorliegende Zeichnung mit ausdrucksstarkem, unruhig anmutendem Strich entsteht während des Aufenthalts Ernst Ludwig Kirchners im Sanatorium Dr. Edel in Berlin-Charlottenburg und gibt den schlechten Gemüts- und Gesundheitszustand des Künstlers wieder. Kirchner war wegen einer plötzlichen Krise von sich aus in den ersten Dezembertagen in das Sanatorium eingetreten. Botho Graef schreibt am 17. Dezember über seine Eindrücke dort an Gustav Schiefler: „Ich habe ihn heute vor acht Tagen da besucht. Er war sehr matt und schwach, aber ganz ruhig und vollkommen klar. (…) Wenn er nur, wie einige glauben, an chronischem Veronalismus leide, so wäre ja auch ein Schimmer von Hoffnung“. Die Jahre nach der Auflösung der Künstlergemeinschaft ‚Die Brücke‘ sind von großen Zweifeln und Gemütsschwankungen geprägt. Großstadterlebnisse und die Belastungen des Militärdienstes während des Ersten Weltkrieges hinterließen weitere Spuren, die, wie im vorliegenden Blatt, in seinen Bildern sichtbar werden. – Kaum merklich knittrig und mit Gebrauchspuren. Am unteren rechten und linken Blattrand jeweils mit einem winzigen Einrisschen. Verso Reste alter Montage, sonst in guter Erhaltung.