Der barmherzige Samariter.

Details

Wir danken Dr. Peter Schatborn, Amsterdam, für freundliche Hinweise.
Provenienz:
Sammlung P.J. Mariette (1694-1774), Paris, (s. Lugt 1852), auf dem Sammlungspassepartout handschriftlich „Rembrandt = Vente Mariette, no 213 du Catalogue“.

Beschreibung

Von der freien Komposition gibt es neben vorliegendem Blatt mit Korrekturen in dunklerer Tinte im Bereich der Konturlinien, die wohl von der Hand des Lehrers stammen, eine weitere, sehr ähnliche Version in kleinerem Format, früher bei Friedrich August II. in Dresden (abgebildet in: Seymour Slive, „Drawings of Rembrandt, with a Selection of Drawings By His Pupils and Followers, London, 1965, Bd. 1, Nr. 101). Doch sind auch Unterschiede zu konstatieren: Das Dresdner Blatt (Benesch 118), bislang Rembrandt zugeschrieben, enthält im Vordergrund eine weitere liegende Figur und hat Abweichungen im Hintergrund. Sein Thema wurde als „Pyramus und Thisbe“ identifiziert. Peter Schatborn hält Rembrandt nicht für den Urheber der Dresdner Zeichnung, sondern hat sie aufgrund des skizzenhaften Stils (vgl. Sumowski 1182 und 1234) Samuel van Hoogstraten zugeschrieben – unser Blatt könnte demnach eine Variante des Dresdner Blattes sein, doch kann man die Komposition noch mit zwei anderen Zeichnungen vergleichen: Pyramus und Thisbe (Sumowski 1167 sowie 122i). Nicht auszuschließen ist, dass vorliegende Zeichnung und Benesch 118 beide auf ein verlorenes Original von Rembrandt zurückgehen. Die Bezeichnung auf dem Passepartout unten links stammt wohl von Mariette, der auf einigen Zeichnungen, u.a. der Sammlung Crozat (Paris, 1741) ähnliche Beschriftungen angebracht hat. – Alt auf Sammlungsunterlage aufgelegt. Vereinzelt mit schwachen, kaum sichtbaren Braunfleckchen, ansonsten schön.