Blick auf die Augustus-Brücke bei Narni.

Details

Mit einem schriftlichen Gutachten von Frau Dr. Claudia Nordhoff, datiert 18. Juli 2013.
Provenienz:
Verso mit einem nicht identifizierten Sammlerstempel „A.R“ (ähnlich Lugt 167 a); Nachlass Michael Waltz, München.

Beschreibung

Vorliegende Arbeit – „ein hervorragendes Beispiel für Hackerts Meisterschaft als Landschaftszeichner“ – stellt „eine bedeutende Ergänzung der Werkgruppe mit Ansichten der Augustus-Brücke in Narni dar“ (Nordhoff). Der Künstler hatte, wie von Goethe berichtet, die Gegend auf einer zweimonatigen Reise im Jahr 1776 erkundet und zahlreiche Zeichnungen und Skizzen mitgebracht, von denen bislang 18 Blätter nachgewiesen werden konnten. Unser bildmäßig ausgeführtes Blatt dürfte nach Hackerts Rückkehr im römischen Atelier entstanden sein: Nordhoff weist auf eine zur Übertragung gerasterte Skizze vom gleichen Motiv im Kupferstichkabinett, Berlin, hin. Ein Pendant, vom gegenüberliegenden Ufer aus aufgenommen, befand sich 2012 in Berliner Privatbesitz. Das Motiv der antiken Brücke, von zwei entgegengesetzten Standpunkten aus wiedergegeben, so dass der Betrachter den Bildraum bzw. die Landschaft im Geiste gleichsam durchwandern konnte, war eine künstlerische Neuheit und besaß damit großen Verkaufswert (Nordhoff). So hat Hackert drei Jahre später dieses Motiv noch einmal gewinnbringend in zwei Gemälden „vermarktet“ (ehemals in der Sammlung des Grafen Bogislaus Dönhoff zu Dönhoffstädt (1745-1809)), die heute nur noch durch zwei Radierungen seines jüngeren Bruders Georg überliefert sind. – Ca. 3 cm großer, schwach bräunlicher Fleck oberhalb des Kastells links, kleine Randmängel, ansonsten schön.