Details

Provenienz:
Sammlung Gustav Ferdinand Jung, Hagen (1878-1943);
Hildegard Jung, durch Erbschaft von Vorgenanntem im Jahr 1976, Schwester des Bildhauers Hans Walther in Erfurt;
Im Erbgang unter den Kindern aufgeteilt;
Sotheby’s, Sonderauktion Sammlung G.F. Jung, London 2.12.1981, Los 122;
Privatbesitz, London;
Karl & Faber, 9.12.2011, Los 501;
Privatsammlung, Österreich.

Beschreibung

Christian Rohlfs wird zu dieser reizvollen Kreidezeichnung durch die Werke der französischen Impressionisten Monet, Pissarro oder Sisley inspiriert, die 1890 erstmals in Weimar ausgestellt werden. Durch diesen Einfluss findet er zu eigenen neuen malerischen Ausdrucksmöglichkeiten und gilt um 1900 bereits als einer der führenden Vertreter der deutschen Pleinairmalerei. Die Darstellung der „Belvederer Allee in Weimar“ wird noch von einer dunkeltonigen Palette beherrscht, aber die kräftigen Farbakzente und Nuancierungen mit leuchtendem Gelb und Orange sowie einem intensiven Blau zeigen Rohlfs neue künstlerische Prägungen. Die Technik der farbigen Kreide gibt ihm die Möglichkeit schnell und spontan im Freien zu arbeiten und so seine Natureindrücke unmittelbar festzuhalten. Diese Arbeit lässt sich in die umfangreiche Œuvre-Gruppe der baumgesäumten Straßen einordnen, in der die Belvederer Allee, die von Weimar aus schnurgerade nach Süden bis zum Schloss Belvedere führt, einen besonderen Platz einnimmt. Über mehrere Jahre hinweg, von ca. 1889 bis 1905, variiert Rohlfs dieses Motiv im Wandel der Jahreszeiten und es lassen sich ganz wunderbar seine künstlerischen Entwicklungen sowie die Einflüsse von Impressionismus und Pointillismus nachvollziehen.
Die „Belvederer Allee in Weimar“ stammt aus der Sammlung des Hagener Kaufmanns und Fabrikanten Gustav Ferdinand Jung. Bis 1924 kauft er zeitgenössische Kunstwerke von E. L. Kirchner, E. Heckel, L. Feininger, H. Campendonk und Christian Rohlfs. Mit Rohlfs, der seit 1901 ebenfalls in Hagen wohnt, verbindet Jung eine enge Freundschaft. Nach seinem Tod 1943 bewahrt Jungs Witwe Hildegard die Kunstsammlung, die erst nach ihrem Ableben 1976 im Erbgang unter den Kindern aufgeteilt und veräußert wird.

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