Details

Roennefahrt 263; Wichmann 1414.

Literatur:
Alois Elsen, Carl Spitzweg, Wien 1948, S. 127f. Text, Farbtaf. 63;
Günther Roennefahrt, Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle, München 1960, S. 162, Kat.-Nr. 263, mit Abb.;
Siegfried Wichmann, Carl Spitzweg. Die kleine Landschaft der Spätzeit, Dokumentation, Starnberg-München, R.f.v.u.a.K. 1988, Bayer. Staatsbibl. München, Inv.-Nr. Ana 656 SW 7;
Siegfried Wichmann, Carl Spitzweg, München 1990, S. 162, S. 214, Kat.-Nr. 109;
Siegfried Wichmann, Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke, Stuttgart 2002, S. 515, Kat.-Nr. 1414, mit farb. Abb.

Ausstellung:
Ausstellung Carl Spitzweg. Zur 150. Wiederkehr seines Geburtstages am 5. Febr. 1958, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München 1958, S. 37, Kat.-Nr. 81 (betitelt als „Landschaft mit Frau und Kind“).

Provenienz:
Sammlung der Fürsten zu Liechtenstein (Inv.-Nr. 2152);
Sammlung Georg Schäfer, Schweinfurt (Inv.-Nr. 2329), auf der Rahmenrückseite mit dem Etikett;
Privatsammlung, Süddeutschland.

Beschreibung

Der Blick geht über ein weites, von einem Fluss durchschnittenes Tal, fußläufig erreichbar liegt rechts ein kleines Dorf. Ganz in der Ferne liegt der Fränkische Jura mit dem typischen Schichtenaufbau, dahinter, in kräftigem Blau abgesetzt, ist die Silhouette eines Höhenrückens erkennbar. In der nachmittäglichen Sonne, die der bayerischen Landschaft einen südlichen Anstrich verleiht, ist eine Frau – ihr Kind am Rockzipfel – unterwegs. Sie haben ein ausgetrocknetes Flussbett passiert und laufen nun auf einem leicht abschüssigen, von dichtem Buschwerk gesäumten Heideweg talwärts auf die Häusersiedlung zu. Es ist das zeitlose Idyll eines Sommertages, über den am blauen Himmel gemächlich einzelne weiße Wolken hinwegziehen.
Mit großem Geschick wechselt Spitzweg bei dieser Landschaftsstudie zwischen den Perspektiven – der Vordergrund ist von einem erhöhten Standpunkt gegeben, wodurch der Eindruck einer Aufsicht entsteht, während sich der Hintergrund hinter dem Gebüsch in der Horizontalperspektive panoramaartig weitet. 1851 hatte er zusammen mit Eduard Schleich d. Ä. die Künstlerkolonie in Barbizon besucht, wo damals die Grundlagen für den sich nur wenig später ausbreitenden Impressionismus gelegt wurden, Spitzwegs kleines Gemälde verdeutlicht, welch großen Einfluss die Malerei der Schule von Barbizon auf sein Spätwerk ausübte.

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