Details

Literatur:
Markus Bertsch (Hrsg.), Ausst.-Kat, Hamburger Kunsthalle, Entfesselte Natur. Das Bild der Katastrophe seit 1600, Petersberg 2018, S. 220, Kat.-Nr. 98, mit farb. Abb. S. 222.

Provenienz:
Privatbesitz, Baden-Württemberg.

Beschreibung

Das vorliegende Aquarell zeigt die frühen Ausgrabungsarbeiten am Isis-Tempel in Pompeji. Er liegt im Süden der Stadt, nördlich des Theaters, gleich neben dem Heiligtum des Zeus Meilichios und war das erste Bauwerk, auf das man dort 1764 stieß. Die Entdeckung des von dorischen Säulen umrissenen Tempelkomplexes verursachte damals einige Aufregung, da man nicht erwartet hatte, dass in der römischen Provinz einer ägyptischen Göttin gehuldigt worden war.
Fabris war in diesen Tagen, als der Vesuv wieder schwarze Rauchsäulen ausstieß und die Erde erbeben ließ, für den britischen Gesandten und Vulkanologen Sir William Hamilton in Neapel tätig. So diente die Arbeit als Entwurf für einen Kupferstich (Nr. 41) aus Hamiltons drei Foliobände umfassender Publikation Campi Phlegraei von 1760. Kulturhistorisch ist es von besonderer Relevanz, dass die Grabungen in Pompeji nur wenige Jahre nach dem verheerenden Erdbeben von Lissabon (1755) stattfanden. Die Naturkatastrophe aus der Spätantike gewann dadurch unwillkürlich an Aktualität und diente als Vorwarnung, dass auch zukünftig ganze Landstriche Opfer elementarer Gewalt werden können. – Außerhalb der Darstellung im rechten und unteren Rand je eine Quetschfalte. Papier oben links etwas ausgedünnt. Farbschicht im Unterrand mittig an einer Stelle leicht berieben. In guter Erhaltung.

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