Roman Opalka

„OPALKA 1965/1-∞, Detail 4739782-4742554 (carte de voyage)“

Details

Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis von Roman Opalka unter der Nummer Dcv446 aufgenommen.

Provenienz:
Privatsammlung, Polen;
Galerie ZAK BRANICKA, Berlin;
Privatsammlung, Schweiz, bei Vorgenannter 2011 erworben.

Beschreibung

• Teil des grandiosen Gesamtkunstwerks und Lebenswerks des Künstlers „1965 / 1 – unendlich“
• Die Konsequenz, mit der Roman Opalka dem Konzept seiner Kunst, der Verknüpfung von Werk und Künstlerleben treu bleibt, ist in der Kunst des 20. Jahrhunderts einzigartig
• Seine Werke wurden in Einzelausstellungen u.a. im Palais des Beaux-Arts, Brüssel, im Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris, im Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien und in der Nationalgalerie Berlin gezeigt

Das Jahr 1965 markiert eine wichtige Zäsur im Werk des polnisch-französischen Künstlers Roman Opalka. Damals noch in Warschau lebend, beginnt er mit der Arbeit an seinem Hauptwerk – seinem Lebenswerk: „1965 / 1 – unendlich“.
Mit titanweißer Farbe schreibt er in die obere linke Ecke einer dunkel grundierten Leinwand die Zahl „1“ und fährt fort, von links nach rechts unendlich weiter zu zählen.
Ab 1972 dokumentiert er die Entstehung jeder Arbeit durch das Aufsprechen der Zahlen auf Tonband. Im Laufe der Jahre wird Opalkas Konzept immer strenger, die Leinwände müssen alle die gleiche Größe haben. Hinzu kam am Ende eines jeden Arbeitstages ein fotografisches Selbstporträt, stets im weißen Hemd, stets mit dem gleichen neutralen Gesichtsausdruck.
1972 beschließt er zudem, die Grundierung von Leinwand zu Leinwand um 1 % aufzuhellen. Schließlich sind die Ziffern kaum mehr wahrzunehmen. Bis zu seinem Tod entstehen so 233 „Details“ auf Leinwand bis zur Zahl 5.607.249.
Ist er unterwegs oder auf Reisen, nutzt Roman Opalka Papier und Bleistift bzw. Tusche zum Fortschreiben dieses gewaltigen Gesamtkunstwerks – es entstehen sogenannte „Reisekarten“ bzw. „Reisezeichnungen“. Jedes Gemälde bzw. jede Zeichnung knüpft dort an, wo die vorherige aufgehört hat. Je nach Intensität des Farbauftrags entsteht so ein vibrierendes, lebendiges Zifferngewebe vor den Augen des Betrachters.
Durch diese streng konzeptuelle Haltung sind Lebenszeit und Arbeitszeit im Werk Opalkas miteinander verschmolzen: Durch die systematische Entwicklung und Materialisierung seiner Idee gelingt es ihm, Zeit sichtbar zu machen und den Betrachter mit der Frage von Zeitlichkeit zu konfrontieren. Die Konsequenz, mit der Roman Opalka sein Konzept beibehält, ist dabei absolut einzigartig: Die Zeit selbst rinnt durch seine Bilder, sein Werk erfüllt sich im unendlichen Fortlaufen der Zeit.

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