Details

Provenienz:
Renate Ponsold-Motherwell, Greenwich, Connecticut, Geschenk des Künstlers;
Privatbesitz, Bayern, durch Erbfolge an den jetzigen Besitzer.

Beschreibung

• Seltene Arbeit aus dem Besitz von Renate Ponsold-Motherwell, die mit Philip Guston eine enge Freundschaft verband
• Seit über 50 Jahren in Privatbesitz, nun erstmals auf dem internationalen Kunstmarkt
• Farblich besonders typische Arbeit aus der abstrakten Schaffensphase zwischen 1949-1966
• Die Tate Modern in London zeigt bis Anfang 2024 eine Philip Guston Retrospektive. Sowohl im Metropolitan Museum als auch im Museum of Modern Art, New York, befinden sich je über 20 Werke des Künstlers

„Two artists fascinate me – Piero della Francesca and Rembrandt. Piero is the ideal painter: he pursued abstraction, some kind of fantastic, metaphysical, perfect organism. …I do not think of modern art as Modern Art. The problem started long ago, and the question is: Can there be any art at all?“
Philip Guston, Art News Annual 31, 1965/66

Die seltene frühe Gouache sowie zwei spätere Tuschzeichnungen (Los 707 und 708) von Philip Guston erzählen die Geschichte der innigen Freundschaft zu Renate Ponsold, die Anfang der 1960er Jahre als junge Fotografin aus München nach New York kommt. Sie begegnet dort dem 22 Jahre älteren Philip Guston, der damals bereits einer der etablierten Künstler der New York School ist und seine erste Retrospektive im Guggenheim Museum 1962 bereits hinter sich hat. Renate Ponsold ist von der unfassbaren Lebendigkeit der New Yorker Kunstszene elektrisiert und beginnt ihre Karriere als Fotografin mit Künstler-Portraits. In diesem Kontext trifft sie Philip Guston von dem sie 1965 in seinem Studio eine Aufnahme macht, die ihn in Gespräch mit dem legendären Komponisten Morton Feldman zeigt. In dieser Zeit kommen der Künstler und die Fotografin sich näher und Philip Guston schenkt ihr etliche Arbeiten aus verschiedenen seiner Schaffensphasen.
Besonders zu erwähnen ist hier die kleinformatige Gouache aus dem Jahr 1949. In ihrer pastellenen Farbigkeit sowie dem geschichteten Farbauftrag erinnert sie entfernt an die Fresken Piero della Francescas. Guston war im Jahr zuvor für den Prix de Rome zum ersten Mal überhaupt nach Italien gereist und von den Wandmalereien des italienischen Renaissance-Künstlers in Arezzo nachhaltig beeindruckt. Es ist die Schaffensphase, in der Guston sich für ca. 15 Jahre ganz der Abstraktion zuwendet. Jahre später verschenkt er diese sehr besondere frühe Gouache und versieht sie mit der euphorischen Widmung „To The Only One, the unique one Renate“.
Die ebenfalls gewidmete, abstrakte Tusch-Zeichnung (Los 707) aus dem Jahr 1961 ist in ihrer klaren Linienführung und der gekonnten Setzung eine weitere typische Arbeit Philip Gustons.
Zuletzt ist da noch ein sehr persönlches Geschenk des Künstlers an die junge Fotografin: es ist ein wunderbares, mit wenigen Strichen gesetztes Portrait von Renate aus dem Jahr 1965. Leicht zu erkennen und ein früher Verweis auf den einzigartigen Stil des figurativen Spätwerks mit seinen cartoon-artigen Gesichtern und Figuren.
Renate Ponsold heiratete 1972 den Maler Robert Motherwell. Sie bewahrte diese drei besonderen Arbeiten Philip Gustons bis zu ihrem Tod im Frühjahr diesen Jahres in ihrer Wohnung auf der 5th Avenue in New York auf.

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