Details

Jouffroy/Teixidor 179; Miró/Ortega Chapel 207.

Provenienz:
Pierre Matisse Gallery, New York;
Galerie Lelong, Paris;
Privatsammlung, Monaco.

Beschreibung

• Charakteristisch humorvolle, surrealistische Arbeit Joan Mirós
• Entstanden auf Grundlage der Assemblage und des „Objet trouvé“
• Insgesamt wurden nur 8 Exemplare von dieser Bronze gegossen

Joan Miró zählt zu den wichtigsten Vertretern des abstrakten Surrealismus mit einer unverkennbaren, individuellen Themen- und Motivwelt. In erster Linie ist er für sein umfangreiches malerisches und druckgrafisches Œuvre bekannt, doch betätigt er sich ebenso auf dem Gebiet der Bildhauerei. Ganz gleich in welchem künstlerischen Medium sich Miró auch ausdrückt, stets ist sein Schaffen geprägt von spielerischer Anmut und einer scheinbaren Leichtigkeit. Bereits um 1930 fertigt Joan Miró erste surrealistische Skulpturen, die er meist als Assemblage bzw. „Objet trouvé“ aus gefundenen Materialien zusammensetzt. Ab den 1960er Jahren entstehen dann großformatige, häufig farbig bemalte Skulpturen für den öffentlichen Raum sowie kleinere in Bronze gegossene Werke nach Art der Assemblage. Auch die Vorlage für die Skulptur „Tête“ aus dem Jahr 1970 ist offensichtlich aus verschiedenen Fundstücken zusammengebaut, bevor sie in Bronze gegossen wurde. Zu erkennen ist noch ein Kronkorken als rechte Hand, ein Metallhaken als linker Arm und eine Kugel bzw. ein kurzes Rohrstückchen als Augen.

„Miró arbeitet nicht als Bildhauer, um sich eben mal vom Malen zu erholen. Für ihn beginnt das eigentliche Abenteuer erst mit der Bildhauerei. In der durch die Skulptur gegebenen Ausdrucksmöglichkeit – und auch in der Art und Weise, wie er das Werk angeht, findet er einen unmittelbaren Kontakt zur Wirklichkeit, zu der er sonst, beim Malen, nur durch seine komplizierte Bildsprache Zugang hat. (…) Alles beginnt mit einer improvisierten Ernte. Miró verschwindet lautlos aus seinem Atelier und kommt zurück, beladen wie ein Hausierer. Beladen mit allem, was keinen Wert mehr hat, was nicht mehr gebraucht wird, was aber seiner Meinung nach noch ungewohnte Assoziationen hervorrufen, ungeahnte Metamorphosen durchmachen kann. (…) es gibt keine unwichtigen Dinge, es gibt nur verpasste Chancen. Mirós erstes Anliegen ist nicht ästhetischer Natur. Es geht ihm nicht um die Schönheit der Formen oder um ihre Einzigartigkeit. Der Bildhauer wird vielmehr ergriffen von der Energie, der Ausstrahlung jedes Objekts, von der potentiellen Kraft, die in dem Objekt steckt, die er erst einfangen, und dann bremsen muss, um sie wiederum verstärkt zur Geltung kommen zu lassen durch die Art, wie er andere Objekte mit diesem einen kombiniert. (…) (Auffallend ist, dass sich Miró Objekten zuwendet), die so alltäglich sind, dass wir sie schon gar nicht mehr wahrnehmen: verbogene Nägel, verrostete Eisenteile, ein Stück Brett, Ziegelsplitter, Scherben von einem Krug, Flaschenkorken, alte Topfdeckel, Holzstückchen (…). Manchmal tritt dann der Augenblick ein, wo das Ganze mystisch entflammt, wo das Spiel, das nur zum Spaß gedacht war, übergeht in Das Große Spiel – das Amüsement wird zur subversiven Handlung. Das alles geschieht auf dem Boden der Improvisation oder des Zufalls. Es gibt keine Spielregeln für den Beginn des Spiels, am Ende aber wartet die Belohnung“. (Jacques Dupin, Miró als Bildhauer, in: Ausst.-Kat. Joan Miró. Skulpturen, Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München 1990, S. 19f.).

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