Maurice Utrillo

Moulin de La Galette à Montmartre

Details

Mit einer Fotoexpertise von Gilbert Pétridès, Paris, vom 14.2.1990. Die Expertise hat die Nummer 21.579. Mit einer weiteren Fotoexpertise von Jean Fabris und Cédric Paillier, Pierrefitte-sur-Seine, vom 17.12.2009. Die Expertise hat die Nummer 5318.

Ausstellung:
Maurice Utrillo, 130e anniversaire de sa naissance, Takashimaya Art Gallery, Kioto u.a. 2013.

Provenienz:
Sammlung Mr. Mahboubeh Soufer;
Christie’s, New York 15.11.1989, Los 438;
Galerie Pétridès, Paris;
Privatsammlung, New York.

Beschreibung

• „Moulin de La Galette“ ist ein sehr beliebtes Thema, das Utrillo immer wieder aufgreift
• Souveräner Einsatz der Farbe Weiß, die ihn berühmt werden lässt
• Stimmungsvolles, in hellen, frühlingshaften Farben gehaltenes Gemälde

Maurice Utrillo wird 1883 als Sohn der erst achtzehnjährigen Malerin Suzanne Valadon im Pariser Künstlerviertel Montmartre geboren. Wer sein Vater ist, bleibt unklar, seinen Nachnamen erhält er 1891 von seinem Adoptivvater, dem Kunstkritiker Miquel Utrillo. Nur durch seine Mutter angeregt, findet er ansonsten autodidaktisch Zugang zur Kunst. Seine Werke signiert er hinter seinem Namen zusätzlich mit einem „V“ für Valadon, den Namen seiner Mutter. Die Motive für seine Gemälde findet Utrillo überwiegend in seiner unmittelbaren Umgebung am Montmartre, wo er aufwächst. Er wird zum wohl bekannten Maler des Viertels und spezialisiert sich bald auf reizvolle Stadtansichten.

Reisen nach Korsika und in die Bretagne im Jahr 1912 bringen Licht in sein Werk. Er versucht nun, Lichtreflexe durch ein selbst gemischtes Weiß einzufangen. Für dieses Weiß, das er in seinen Gemälden mit Gips und Zement verrührt, sollte er berühmt werden. Auch im vorliegenden Werk dominieren mit Weiß aufgehellte Farbtöne: Utrillo zeigt in seinem Gemälde die Moulin de Blute-Fin, die sich im Viertel Montmartre befindet, in helles Frühlingslicht getaucht. Viel Weiß mischt der Maler in den zartblauen Himmel und die sandfarbene Straße vor der Mühle.

Der Maler hat die Mühlen La Galette immer wieder zu verschiedenen Jahreszeiten und aus unterschiedlichen Blickwinkeln dargestellt. Auf dem Montmartrehügel standen früher mehrere Mühlen, die zum Mahlen von Weizen und Blumen sowie zum Pressen frischer Trauben genutzt wurden. In der Entstehungszeit dieses Gemäldes existieren nur noch zwei der ursprünglich 12 Mühlen: Die Mühle „Le Blute-Fin“, erbaut 1622 und die Mühle „Le Radet“ von 1717. Beide gehören zu „Moulin de la Galette“ in Montmartre und befinden sich in der oberen Rue Lepic im 18. Arrondissement von Paris. Auf dem Dach der „Blute-Fin“-Mühle befindet sich zur Zeit von Utrillo eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform. Der Verein „Freunde des alten Montmartre“ rettete die Mühle 1915 vor der Zerstörung. 1924 verlegt ihr Besitzer die Mühle an die Ecke der Straßen Girardon und Lepic.
Der heutige Name Moulin de la Galette geht auf die Galette zurück, ein kleines Schwarzbrot, das die Müller von Debray, denen die Mühle im 19. Jahrhundert gehörte, herstellten und mit einem Glas Milch, ab 1830 mit einem Glas Wein verkauften. Das schmackhafte Brot wird so beliebt, dass es später der Mühle ihren Namen gibt. Seit dem 19. Jahrhundert bietet Le Moulin de la Galette eine willkommene Abwechslung für die Pariser, die Unterhaltung suchen. Als die nahe gelegenen Felder durch Wohnhäuser und Fabriken ersetzt werden, lässt der Besitzer eine der Windmühlen in einen Aussichtsturm umwandeln und daneben einen Tanzsaal eröffnen. Außer Utrillo haben unter anderem auch Renoir, Van Gogh, Manet und Pissarro Le Moulin de la Galette verewigt.

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