Details

Mit einer Echtheitsbestätigung von Professor Dr. Manfred Reuther, Nolde Stiftung, Seebüll, vom 14.4.2014.

Provenienz:
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.

Beschreibung

• Zu sehen ist die Landschaft um Utenwarf, nicht weit entfernt von Noldes heimatlichem Tondern an der Westküste Schleswigs
• Nolde greift die in seinen Aquarellen die Tradition der romantischen Landschaftsmalerei auf
• Der Künstler gibt die Marschlandschaft in leuchtenden, dramatischen Farben wieder

In seinen weiten Landschaften des nordschleswigschen Flachlands konfrontiert Nolde den Betrachter mit der unendlichen Weite von Himmel und Erde und greift somit eine Tradition der romantischen Landschaftsmalerei auf. Er wählt bevorzugt entweder niedrige Horizontlinien, in denen sich der Himmel endlos über die Felder beugt, oder, wie in diesem Aquarell, hohe Horizonte, unter denen sich das Wasser und die Marsch weit ausdehnen. Der Schritt in ein abstraktes Farbgefüge wird hier nur durch die wenigen Gebäudeformen, die in der Ferne auftauchen, verhindert. Menschen finden sich in diesen Landschaften grundsätzlich nicht. Hier knüpft der Künstler an die romantische Idee der unbändigen Natur und der Nichtigkeit der Menschen an. Der Künstler selbst spricht in seiner Autobiografie von seinem „romantisch phantastischen freien Schaffen“. Nolde zieht 1916 in ein kleines Bauernhaus, genannt Utenwarf, bei Tondern am Fluss Wiedau an der Westküste Schleswigs. Das vorliegende Aquarell zeigt den Blick von Utenwarf auf Aventoft, eine von Wasserflächen umgebene Gemeinde. Nolde gibt die Landschaft in dramatischen Farben wieder: Der Abendhimmel glüht bläulich-violett, die grüne Marsch wird vom Gelb und Blau der Bäche durchtrennt. Doch ist Nolde nicht nur an den Farben dieser Landschaft interessiert. Eine Radierung mit dem Titel „Überschwemmung“ aus dem gleichen Jahr zeigt das Motiv in Schwarz-Weiß (siehe Schiefler/Mosel 223). Nolde ist also ebenso von dem Spiel der Kurven und Linien des Wassers und der Wolken fasziniert. 1926 gibt Nolde den Bauernhof auf, da die für ihn so inspirierende Marschlandschaft durch die fortschreitende Entwässerung und Erschließung des Landes um Utenwarf langsam zerstört wurde.

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