Das Martyrium des heiligen Bartholomäus

Details

Literatur:
Nicholas Turner, European master drawings from Portuguese collections, Lissabon 2000, Kat.-Nr. 28, mit farb. Abb.

Ausstellung:
Desenhos de mestres europeus em colecções portuguesas, Centro cultural de Belém, Lissabon (Oktober–Dezember 2000), Kat.-Nr. 28
European Master Drawings from Portuguese Collections (1500 – 1800), Fitzwilliam Museum, Cambridge (16. Mai–13. August 2000), Kat.-Nr. 28
Desenhos de mestres europeus em colecções portuguesas, Museu Nacional Soares Dos Reis, Porto (Oktober–Dezember 2001), Kat.-Nr. 28
Dibujos de maestros europeus en las colecciones portuguesas (1500–1800), Museu Nacional del Prado, Madrid, 2002, Kat,-Nr. 18

Provenienz:
Sotheby’s, London, Auktion, 2.7.1997, Los 123;
Europäische Privatsammlung.

Beschreibung

Kompositionsstudie zum Altarbild in der Chiesa di San Niccolò del Carmine, Siena, das den Märtyrertod des heiligen Bartholomäus zum Thema hat. Casolani hatte diesen Auftrag drei Jahre vor seinem Tod angenommen.
Der Legenda aurea zufolge missionierte der Apostel Bartholomäus als „Zeuge Christi“ bis ins ferne Indien. Sein Martyrium soll er in Armenien erlitten haben. Der Überlieferung nach wurde er bei lebendigem Leibe gehäutet und anschließend kopfunter gekreuzigt, weil er nicht von seinem Glauben abzubringen war. Vergleicht man die Entwurfszeichnung mit dem ausgearbeiteten Altarbild, so hat Casolani einige Änderungen vorgenommen: die Handgelenke des Gequälten sind nicht überkreuzt, stattdessen werden die Arme fast senkrecht nach oben geführt, wo sie mit Schlingen an ein Holzbrett gefesselt sind. Eine Zutat ist der Hund, der sich zu den Schergen gesellt hat, und das auf dem Boden vergossene Blut aufleckt. – Minimal lichtrandig. An einer Stelle im linken Rand leicht berieben, darunter angestückt, davon ausgehend ein 2 cm langer Einriss. Papier unten rechts ausgedünnt, dort ein winziges Löchlein. Verso umlaufend mit Montagestreifen.