Ecce Homo (Christus als Schmerzensmann)

Details

Vergleichsliteratur:
Max J. Friedländer, Early Netherlandish Painting, Bd. 3, Dieric Bouts and Joos van Gent. Comments and Notes by Nicole Veronee-Verhaegen, Leyde- Brüssel 1968, S. 67, Nr. 63b, Tafel 77;
Valentine Hendericks, Albrecht Bouts (1451/55 – 1549), Contributions à l’étude des Primitifs flamands 10, Brüssel 2009.

Provenienz:
Sammlung des Kunsthändlers Pierre de Grand-Pré, Paris, versteigert am 16.2.1809 (als Dierk Bouts);
Sammlung Augustin Lapeyrière, Paris, 1825 (als „Meister der Lucialegende“);
Galerie Fiévez, Brüssel, Auktion „Collections de Mme M. L.S. et autres provenances“, 26.5.1930, Los 17 (als Dierk Bouts);
Sammlung Kurt Rohde, Berlin, 1930;
Elisabeth Rohde, Berlin;
Grisebach, Berlin, Sonderauktion „The Rohde-Hinze Collection“, 3.7.2015, Los 3019;
Privatbesitz, Berlin.

Beschreibung

Um die Wende des 15. Jahrhunderts fertigten Albrecht Bouts und seine Werkstatt hohe Stückzahlen von Andachtsbildern, wobei er einige Bildmodelle von seinem Vater Dierk Bouts ableitete. Selbst erdachte er sich fünf originäre Prototypen des dornenbekrönten Christus als Schmerzensmann. Hier wird er en face dargestellt, scheint den Betrachter unmittelbar anzuschauen. Die Hände sind zum Segensgestus erhoben, gleichsam die Wundmale der Kreuzigung zur Schau stellend. Auch die herabrinnenden Blutstropfen künden von seinem Leid. Die Malweise lässt darauf schließen, dass das Bild in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts entstanden ist, gemalt von einem Künstler, der sich offensichtlich von den gefragten Modellen der Familie Bouts und deren Löwener Werkstatt hat inspirieren lassen.