Pompeo Girolamo Batoni (Werkstatt)

Allegorie der Sanftmut

Details

Bowron 159f.

Literatur:
Edgar Peters Bowron, Pompeo Batoni: a complete catalogue of his paintings, New Haven und London 2016, Bd. 1, Kat.-Nr. 159f. (ohne Abb.), S. 183f.

Provenienz:
Christie’s, Rom, Auktion, 15.12.1987, Los 305;
Bertolami Fine Arts SRL, Rom, Auktion, 21.11.2019, Los 165;
Privatsammlung, Asien;
Bonhams, London, Auktion, 15.4.2021, Los 61;
Europäische Privatsammlung.

Beschreibung

Nach der Originalfassung in der Fetherstonhaugh Collection, Uppark House (Inv.-Nr. NT 138294), entstanden. Das concetto beruht auf den Seligpreisungen, speziell auf der dritten Belehrung, die Jesus seinen Jüngern in der Bergpredigt verkündete: „Glückselig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben“ (Matth. 5,5). Bereits in der Iconologia (1593) von Cesare Ripa wurde die Sanftmut in Gestalt einer jungen Frau beschrieben, auf deren Schoß ein Lamm sitzt, welches auf Christus als Lamm Gottes anspielt. Diesen Darstellungstypus übernahm auch Batoni und zeigt die personifizierte Tugend, wie sie mit gutmütigem Blick auf ein zahmes Lämmchen herabsieht und dessen Vorderlauf hält. Freundlich und milde gestimmt zu sein, wird oftmals als Schwäche gescholten oder mit knechtischer Unterwürfigkeit gleichgesetzt. Draufgängertum und Rücksichtslosigkeit hingegen rufen schon eher Bewunderung hervor. Dennoch ist es die Sanftmütigkeit, die gegen jähzornige Gemütswallungen ankämpft und diese oftmals im Entstehen verpuffen lässt. Sie ist nicht nur als eine Verhaltensweise zu verstehen, sondern vielmehr als eine Beschaffenheit der Gesinnung. In der Antike galt die Sanftmut beispielsweise als typische Eigenschaft der Philosophen. So wird etwa Sokrates in Platons „Phaidon“ als sanftmütig beschrieben.

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