Edvard Munch

Den tykke horen (Die dicke Dirne)

Details

Woll 154 II (von III).

Provenienz:
Privatsammlung, USA.

Beschreibung

• Hervorragender Abzug dieses sehr seltenen Holzschnitts mit kräftigen Farben
• Beleg für Munchs neuartigen Umgang mit dieser für sein Gesamt-Œuvre so wichtigen Holzschnitt-Technik
• Quintessenz des bereits 1893 in einem Gemälde verarbeiteten Motives

Im Herbst 1896 fertigt Edvard Munch seine ersten Holzschnitte – sie werden in seinem grafischen Werk die größte Bedeutung erlangen. Dabei ist sein Umgang mit dem Medium bahnbrechend. Zwar haben seine Vorgänger Paul Gauguin und Felix Vallotton auch in diesem Medium gearbeitet, doch schnitten sie die Holzstöcke quer zur Faser. Munch hingegen arbeitet längs zur Maserung und kann so erheblich größerer Platten bearbeiten. Der Holzschnitt passt gut zu dem eher ungeduldigen Temperament des Künstlers: Nun muss er die Farbe nicht mehr in verschiedenen Druckdurchläufen übereinander drucken, wie es die Lithografie oder die Radierung erfordert. Stattdessen kann er alle Farben in einem Druckgang auf das Papier bringen. Hierfür zersägt er einen Holzstock mit der Laubsäge und färbt sie im jeweils gewünschten Farbton ein. Er setzt diese Einzelteile dann wie ein Puzzlestück zusammen und kann so alle Farbpartien auf einmal drucken. In einen weiteren Holzstock schneidet er das eigentliche Motiv. Auch der vorliegende Holzschnitt besteht aus einem schwarz gedruckten Motivstock sowie einem weiteren, geteilten und grün bzw. gelb eingefärbten Stock für den Bildhintergrund.
Das Motiv der Prostituierten greift Munch wiederholt auf; das diesem Holzschnitt ähnlichste ist das Gemälde „Rose und Amélie“ von 1893, das sich heute im Munch-Museum in Oslo befindet.

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