Erlegter Gimpel, von einer Schnur herabhängend

Beschreibung

Neben präparierten Vögeln malte Dietzsch auch frisch erlegte Exemplare, wie sie in der barocken Bildtradition als Trophäen vor der Wand abgehängt wurden – man erinnere sich nur an Jacopo de’ Barbaris Totes Rebhuhn mit Eisenhandschuhen und Armbrustbolzen (1504) in der Alten Pinakothek (Inv.-Nr. 5066). Der rotbrüstige Gimpel (Pyrrhula pyrrhula), der hier mit abgespreiztem Bein an einer Schnur baumelt, wirkt, als hätte er gerade seinen letzten Flügelschlag getan. Nur wenige niederländische Maler wie etwa Willem van Aelst oder Jan Baptist Weenix waren imstande, Vogelgefieder so naturnah und haptisch nachzuahmen. – Bereibungen im Hintergrund oberhalb des Vogels. Kleinere Randmängel, die untere linke Ecke mit einer Knickspur. Verso mit Kleberesten ehemaliger Montierung. In guter Erhaltung.