Details

Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.

Beschreibung

Diese Federzeichnung stammt nachweislich von Claudio Coello, einem der letzten großen Meister des Siglo de Oro. Um die Bande zwischen Spanien und Frankreich zu erneuern, die infolge des Holländischen Krieges brüchig geworden waren, hatte man die Vermählung Marie Louise d’Orléans mit Karl II. ausgehandelt. Als die Allianz festgezurrt war, wurde die Nichte von Louis XIV. am 31. August 1679 im Schloss Fontainebleau per procurationem mit dem spanischen König verheiratet. Ihren Ehegatten lernte sie erst im November desselben Jahres kennen, als man nahe Burgos aufeinander traf und die Hochzeit nachholte. Weiter ging es in die Hauptstadt, wo der „joyeuse entrée“ der neuen Königin mit einem mehrtägigen Festprogramm begangen wurde. Entlang des Prozessionsweges, vom Retiro bis zum Prado de San Jerónimo, wurden für die Dauer der Festivitäten Triumphbögen errichtet, an deren Gestaltung auch Coello mitgearbeitet hat, was einige vorbereitende Studien im Museo del Prado belegen. Auch ist überliefert, dass Coello zusammen mit José Donoso die Gemächer der Königin mit einem Bilderprogramm ausgeschmückt haben soll. Unsere allegorische Szene, die zweifelsohne im Kontext der Feierlichkeiten entstanden ist, lässt sich wohl kaum ganz entschlüsseln. Womöglich handelt es sich bei der zentralen weiblichen Figur mit Strahlenkrone um eine allegorische Figur, die als Mittlerin zwischen den beiden Reichen auftritt. Auf einer weiteren Zeichnung im Prado (vgl. Inv.-Nr. D000112) taucht derselbe Triumphwagen auf, darin fahrend der römische Kaiser Augustus mit seiner Frau Livia – im oberen Rand ist das Blatt gleich unserem beschriftet („18 rs“). – Papier leicht fleckig und teils berieben. Horizontale Mittelfalte. Mittig drei senkrechte Einrisse, Im rechten Rand zwei restaurierte Ausrisse und kleinere Randmängel.

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